Ziel ist Tikrit Iraks Armee startet Offensive
19.08.2014, 13:36 Uhr
Irakische Soldaten in Saddam Husseins Heimatort Audscha.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach dem Vorstoß kurdischer Kämpfer zum Mossul-Staudamm will nun die irakische Armee die IS-Dschihadisten aus der Stadt Tikrit vertreiben. Dort leben viele Anhänger des ehemaligen Diktators Saddam Hussein. Der Vormarsch ist sehr schwierig.
Kurdische Peschmerga-Einheiten und die irakischen Streitkräfte erhöhen den Druck auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Nun begann das Militär eine Offensive zur Vertreibung der Dschihadisten aus der Stadt Tikrit. Dabei werden Sicherheitskreisen zufolge auch Kampfhubschrauber eingesetzt.
Nach Angaben aus der Armee und der Polizei rücken die Regierungstruppen von Süden aus vor. Allerdings werde der Vormarsch durch Landminen, Sprengfallen und Heckenschützen immer wieder aufgehalten.
Die schwer bewaffneten IS-Kämpfer hatten die Heimatstadt des früheren irakischen Diktators Herrschers Saddam Hussein im Juni erobert. Tikrit liegt rund 170 Kilometer von Bagdad entfernt. Mehrere Versuche der irakischen Truppen, die Stadt zurückzuerobern, waren bisher gescheitert. Die Kurden werden im Kampf gegen den IS von US-Kampfflugzeugen unterstützt.
Abadi will mit Kurden und Sunniten regieren
In Tikrit leben besonders viele Anhänger des Ende 2006 hingerichteten Saddam Hussein. Sie haben sich mit den IS-Milizen verbündet, um gegen die von Schiiten geführte Regierung in Bagdad zu kämpfen. Saddams Geburtsort Audscha südlich von Tikrit wurde Anfang Juli von der Armee zurückerobert.
Inzwischen ist der umstrittene schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki, dem viele Kritiker das Erstarken der IS anlasten, zurückgetreten. Sein designierter Nachfolger Haidar al-Abadi ist zwar auch Schiit, will aber Sunniten und Kurden in die Regierung einbeziehen. Daraufhin haben ihm führende sunnitische Stämme ihre Unterstützung zugesagt.
Im Norden des Irak versuchen irakische Streitkräfte und Kurdenmilizen mit US-Luftunterstützung, die IS zurückzudrängen. Am Montag meldeten sie die Rückeroberung des wichtigen Mossul-Staudamms.
Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa