Politik

Terrormiliz scheint am Ende Iraks Premier erklärt IS für endgültig besiegt

Al-Abadi

Al-Abadi

(Foto: REUTERS)

Jahrelang sorgt der IS für Angst und Schrecken in Syrien und Irak - damit ist es nun vorbei, wenn man offiziellen Angaben glauben darf. Nach Syrien sei die Terrormiliz nun auch im eigenen Land endgültig besiegt, meldet die irakische Regierung.

Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi hat den Sieg über die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in seinem Land verkündet. "Unsere Streitkräfte kontrollieren vollständig die irakisch-syrische Grenze und daher verkünde ich das Ende des Krieges gegen Daesch (IS)", sagte al-Abadi bei einer Konferenz in Bagdad.

Die IS-Miliz hatte im Juni 2014 ein "Kalifat" in großen Teilen Syriens und des Irak ausgerufen, nachdem sie in einer Blitzoffensive die irakische Armee und die kurdischen Truppen bis vor Erbil und Bagdad zurückgedrängt hatte. Seit 2015 sind die Dschihadisten aber auf dem Rückzug, zuletzt wurden sie aus einer Stadt nach der anderen vertrieben.

Auch in Syrien besiegt

Bereits am Donnerstag hatte das russische Verteidigungsministerium den Sieg über die IS-Miliz in Syrien verkündet. "Die russischen Streitkräfte haben ihr Ziel erreicht, die IS-Terrororganisation in Syrien zu besiegen", sagte ein ranghoher Vertreter des Verteidigungsministeriums in Moskau. Das Land sei nun "vollständig befreit".

Der ranghohe Offizier Sergej Rudskoj sagte Reportern, es gebe in Syrien "kein Dorf und keinen Distrikt" mehr unter Kontrolle des IS. In den vergangenen Tagen habe die russische Luftwaffe in einem "beispiellosen" Aufwand hundert Einsätze mit täglich bis zu 250 Angriffen geflogen. Zur gleichen Zeit hätten Spezialkräfte am Boden die Kampfflugzeuge dirigiert und die übelsten Anführer islamistischer Gruppen hinter den feindlichen Linien ausgeschaltet.

Bei der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hieß es hingegen, die Dschihadistenmiliz halte noch acht Prozent des Gebiets der ölreichen Provinz Deir Essor im Osten Syriens. Auch in Teilen der zentralen Provinzen Homs und Hama seien noch IS-Kämpfer präsent. Die Angaben der Beobachtungsstelle stammen von Informanten in Syrien und können ebenso wie die russischen Angaben von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

Noch immer "Sabotagetrupps"

Rudskoj führte aus, dass "vereinzelte Sabotagetrupps" der IS-Miliz noch tätig sein könnten. Sie würden aber von syrischen Regierungstruppen bekämpft. Nach dem jetzt erzielten Sieg über die Dschihadistenmiliz wird Russland Rudskoj zufolge seinen Militäreinsatz in Syrien zurückfahren. Das Armeekontingent werde sich auf Hilfe für die syrische Bevölkerung beim Wiederaufbau konzentrieren.

Russland griff seit Ende September 2015 vor allem mit Luftangriffen auf Seiten der Regierung von Präsident Baschar al-Assad in den syrischen Bürgerkrieg ein. Neben diesen Truppen kämpften vor allem auch kurdische Einheiten gegen den IS in Syrien, die von den USA unterstützt wurden. Seit dem Beginn des Konflikts in Syrien im Frühjahr 2011 starben mehr als 340.000 Menschen.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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