Staatsfernsehen zeigt Bilder Iran: Besitzen neuen Langstrecken-Marschflugkörper
25.02.2023, 04:27 Uhr
General Amirali Hajizadeh (l.) ist Kommandeur der Luft- und Raumfahrtkräfte der Revolutionsgarden.
(Foto: via REUTERS)
Im vergangenen November behauptet der Iran, eine ballistische Hyperschallrakete gebaut zu haben. Nun präsentiert das Staatsfernsehen des Landes Aufnahmen, die einen neuen Marschflugkörper zeigen sollen. In Washington fürchtet man unterdessen eine engere Kooperation zwischen Teheran und Moskau.
Iran hat nach eigenen Angaben einen Langstrecken-Marschflugkörper entwickelt. "Der Marschflugkörper, der eine Reichweite von 1.650 Kilometern erreichen kann, wurde dem Raketenarsenal der Islamischen Republik Iran hinzugefügt", sagte der Kommandeur der Luft- und Raumfahrtkräfte der Revolutionsgarden, General Amirali Hajizadeh, im Staatsfernsehen, das angeblich auch erste Bilder des neuen Paveh-Marschflugkörpers zeigte.
Iran hat sein Raketenprogramm gegen den Widerstand der Vereinigten Staaten und die Besorgnis der europäischen Länder erweitert, es sei rein defensiv und diene der Abschreckung. Erst im November hatte die halboffizielle iranische Nachrichtenagentur Tasnim gemeldet, Iran habe laut Hajizadeh eine ballistische Hyperschallrakete gebaut.
"Diese ballistische Hyperschall-Rakete wurde entwickelt, um gegen Luftabwehrschilde anzugehen", sagte Hahizadeh damals. "Sie wird alle Raketenabwehrsysteme überwinden können." Der General fügte hinzu, er glaube, dass es Jahrzehnte bis zur Entwicklung eines Systems brauchen werde, das das Geschoss abfangen könne. Die Vereinigten Staaten zeigten sich im November skeptisch gegenüber dem Bericht.
USA: Iran will mit Russland sein Militär stärken
Hyperschall-Raketen können mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen und sind wegen ihrer Schnelligkeit und wegen ihrer vergleichsweise geringeren Flughöhe von Radarsystemen schwer zu erfassen. Hyperschall-Raketen sind überdies manövrierfähig, sodass sie schwer auszumachen und abzufangen sind. Neben Russland forschen derzeit auch die USA und China an der Technik.
Die USA befürchten unterdessen eine zunehmende Kooperation zwischen dem Iran und Russland im Verteidigungsbereich. "Wir glauben, dass Russland dem Iran eine nie dagewesene Verteidigungszusammenarbeit anbieten könnte, einschließlich bei Raketen, Elektronik und Luftverteidigung", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Freitag in Washington. "Wir glauben, dass Russland den Iran mit Kampfjets versorgen könnte", fügte er hinzu.
Laut Kirby möchte der Iran mit russischer Hilfe sein Militär stärken, im Tausch gegen iranische Waffen, die Moskau im Krieg gegen die Ukraine einsetzt. Zu der von Teheran gesuchten Ausrüstung gehören demnach auch Hubschrauber, Radargeräte und Schulungs-Kampfflugzeuge aus Russland. Es gehe um Militärgerätschaft in Milliardenhöhe, sagte Kirby.
Quelle: ntv.de, jpe/rts/AFP