Politik

Reaktionen auf UN-Auftritt Iran empört sich über Trumps "Hass-Rede"

Der Auftritt von US-Präsident Trump vor den UN spaltet den Nahen Osten. Während aus Israel lobende Worte kommen, spricht der Iran von einer Rede des Hasses. Trumps ehemalige Rivalin Clinton kritisiert dessen Rede als "düster und gefährlich".

Der Iran hat die verbale Attacke von US-Präsident Donald Trump vor der UN-Vollversammlung als "ignorante Hass-Rede" verurteilt. Die Äußerungen gehörten ins Mittelalter, nicht in die heutige Zeit, twitterte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Die Bemerkungen seien schamlos und zeigten Trumps Unwissenheit, sagte er der Nachrichtenagentur Fars zufolge.

Trump hatte den Iran als wirtschaftlich erschöpften Schurkenstaat verunglimpft, der Gewalt exportiere. Das 2015 von seinem Vorgänger Barack Obama geschlossene Atomabkommen mit der Islamischen Republik nannte Trump peinlich und einseitig. Er deutete zudem an, die internationale Vereinbarung Mitte Oktober nicht erneut zu bestätigen.

Auch Trumps ehemalige Rivalin um das Präsidentenamt, Hillary Clinton, kritisierte Trumps Rede mit scharfen Worten: Sie nannte sie "düster und gefährlich". In der Sendung "The Late Show" nannte sie Trumps Ausdruckweise "bombastisch" und unangemessen für einen US-Präsidenten.

Bei Irans regionalem Rivalen Israel kam Trumps Rede hingegen gut an: In seiner Rede vor Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erging sich der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in überschwänglichem Lob für US-Präsident Donald Trump. In den vielen Jahren, die er Reden bei den Vereinten Nationen verfolge, habe er keine gehört, die "kühner", "mutiger" und "freimütiger" gewesen sei als jene Trumps, sagte der israelische Ministerpräsident.

Netanjahu hat zudem in dramatischen Worten vor einer Ausweitung der iranischen Einflusssphäre im Nahen Osten gewarnt. Er unterstrich, dass sich Israel entschlossen gegen die von ihm beschriebene iranische Bedrohung wehren werde. Sein Land werde sich "mit der vollen Kraft seiner Waffen" verteidigen. Es werde verhindern, dass der Iran ständige Stützpunkte für seine Luft-, See- und Bodenstreitkräfte in der Region bekomme.

Tillerson fordert Änderung an Atom-Deal

US-Außenminister Rex Tillerson hat Änderungen am Atomabkommen mit dem Iran gefordert. Anderenfalls könnten die USA nicht länger Teil des Pakts sein, sagte der amerikanische Chefdiplomat dem Sender "Fox News". Er kritisierte insbesondere die Auslaufklauseln in dem Abkommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Atomabkommen mit dem Iran hingegen als Beispiel angeführt, wie die internationale Gemeinschaft eine diplomatische Lösung mit Nordkorea erreichen könnte. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron verteidigte vor den UN das Atomabkommen mit dem Iran als eine gute Vereinbarung. Eine Abkehr davon wäre ein schwerer Fehler, es nicht zu respektieren wäre unverantwortlich.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/rts

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