Kontrolle durch IAEA-Inspekteure Iran erlaubt Zugang zu Atom-Kameras
12.09.2021, 14:51 Uhr
IAEA-Chef Rafael Grossi (re.) nach dem Treffen mit dem Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Mohammad Eslami.
(Foto: via REUTERS)
Der Iran wird verdächtigt, den Bau von Kernwaffen anzustreben. Ein internationales Abkommen sollte das verhindern, wurde jedoch durch Ex-US-Präsident Trump torpediert. Nun gibt es neue Hoffnung: Der Iran gestattet Inspekteuren Zugang zu Überwachungskameras in seinen Atomanlagen.
In den lange Zeit festgefahrenen Atomstreit mit dem Iran kommt Bewegung. Die UN-Atomenergiebehörde IAEA darf künftig ihre Überwachungskameras in iranischen Nuklearanlagen warten und Speichermedien austauschen, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme der IAEA und der dortigen Atomenergiebehörde. "Die Art und Weise sowie der Zeitplan werden von beiden Seiten noch vereinbart", hieß es dazu. Irans Behördenchef Mohammad Eslami bestätigte dies. "Wir haben uns über den Austausch der Speicherkarten aus den Kameras der Behörde geeinigt", wurde er von der halbamtlichen Nachrichtenagentur ILNA zitiert.
Eslami hatte zuvor in der Hauptstadt Teheran mit IAEA-Chef Rafael Grossi gesprochen. "Bei diesem Treffen erinnerten die Parteien an den Geist der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Vertrauens", hieß es in der gemeinsamen Stellungnahme. Darin wird der Wille zu einer Fortführung des Dialogs bekräftigt. Grossi werde schon bald wieder zu Gesprächen in Teheran erwartet, "um Konsultationen auf hoher Ebene mit der Regierung der Islamischen Republik Iran zu führen". Deren Ziel sei es, die Zusammenarbeit zu verstärken "und aktuelle Fragen von beiderseitigem Interesse zu erörtern". Grossi selbst wollte sich nach seiner Rückkehr am Sonntagabend (20.30 Uhr MESZ) auf dem Flughafen in Wien vor der Presse äußern.
Seit April wird versucht, das Atom-Abkommen wiederzubeleben, das den Iran vom Bau von Kernwaffen abhalten soll. Die USA waren unter Ex-Präsident Donald Trump einseitig ausgestiegen und hatten Sanktionen gegen den Iran verhängt. Dieser begann daraufhin, gegen die Auflagen der Vereinbarung zu verstoßen. US-Außenminister Antony Blinken hatte zuletzt gewarnt, die Zeit für eine Wiederbelebung des Abkommens werde knapp.
Quelle: ntv.de, kst/rts