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"Rechtmäßige Verteidigung" Iran lobt Terrorgruppe Hamas für brutalen Angriff

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Palästinenser- und Hamas-Unterstützer: Irans Pärsident Ebrahim Raisi.

Palästinenser- und Hamas-Unterstützer: Irans Pärsident Ebrahim Raisi.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Die iranische Regierung verteidigt das brutale Vorgehen der Terrormiliz Hamas, dem auf israelischer Seite bislang mehr als 600 Menschen zum Opfer fielen. Präsident Raisi bezeichnet es als "rechtmäßige Verteidigung." Generalstabschef Bagheri lobt die "komplexe Operation."

Der Iran hat den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel als berechtigte Selbstverteidigung der Palästinenser gelobt. Irans Präsident Ebrahim Raisi sagte laut staatlichem Fernsehen: "Iran unterstützt die rechtmäßige Verteidigung der palästinensischen Nation." Mit Blick auf Israel fügte er hinzu, "das zionistische Regime und seine Unterstützer" würden die Sicherheit von Nationen in der Region gefährden. Dafür müssten sie zur Verantwortung gezogen werden.

Die Hamas hatte Israel am Samstag mit tausenden Raketen angegriffen und Hunderte Kämpfer auf israelisches Gebiet geschickt, die Zivilisten und Soldaten ermordeten und teils in den Gazastreifen verschleppten. Israel meldete bisher mehr als 600 Tote und über hundert "Gefangene" der Hamas. Als Vergeltung griff Israel den Gazastreifen aus der Luft an. Dort gab es mindestens 370 Tote.

Aufruf zur Unterstützung an muslimische Länder

Raisi rief andere muslimische Länder auf, die Palästinenser zu unterstützen. Er würdigte den "Widerstand" von Hamas und Islamischem Dschihad sowie weiteren Gruppen in Ländern wie Syrien, dem Libanon und dem Irak. Raisi hatte staatlichen Medien zufolge zuvor mit den Anführern von Hamas und Islamischem Dschihad telefoniert. Auch der iranische Generalstabschef Mohammed Bagheri lobte die "komplexe Operation", die von den palästinensischen Kämpfern ausgeführt worden sei.

Ein hoher US-Regierungsvertreter hatte am Samstag gesagt, es sei noch zu früh, um sagen zu können, ob der Iran in die Angriffe auf Israel direkt verwickelt sei. Er verwies aber darauf, dass die Hamas vom Iran "finanziert, ausgerüstet und bewaffnet" werde.

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In Teheran und anderen iranischen Städten war es am Samstag zu Demonstrationen und Sympathie-Bekundungen für die Hamas gekommen. Hunderte Demonstranten versammelten sich, trugen die palästinensische Flagge, zündeten Feuerwerk und verbrannten in einigen Städten auch die israelische Fahne. Auf Tafeln in Teheran war unter anderem zu lesen: "Die große Befreigungsoperation hat begonnen."

Der Iran erkennt Israel als Staat nicht an und hat die Unterstützung der Palästinenser zu einem zentralen Punkt seiner Politik seit der Islamischen Revolution von 1979 in dem Land gemacht. Die erbitterten Feinde Israel und Iran führen seit Jahren eine Art Schattenkrieg, bei dem sie sich gegenseitig Sabotageakte und Mordanschläge vorwerfen.

Quelle: ntv.de, nan/AFP

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