Daten über Waffen und Atomanlage Iran will sensible Informationen Israels erbeutet haben
24.09.2025, 21:44 Uhr Artikel anhören
"Das ins Land überführte Archiv umfasst Millionen Seiten unterschiedlicher und wertvoller Informationen", sagt Geheimdienstminister Chatib.
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Teheran spricht von einem "Datenschatz": Dem iranischen Geheimdienst soll es eigenen Angaben zufolge gelungen sein, sensible Informationen von Erzfeind Israel abzuschöpfen. Auch israelische Staatsbürger sollen an dem Coup beteiligt sein.
Der iranische Geheimdienst ist nach eigenen Aussagen in den Besitz sensibler Informationen aus Israel gelangt. Zu dem "Datenschatz" gehörten Informationen über israelische Waffenprojekte, die Atomanlage bei Dimona sowie Listen von an den Programmen beteiligten Wissenschaftlern, hieß es in einer im Staatsfernsehen ausgestrahlten Sendung.
Irans Geheimdienstminister Ismail Chatib erklärte: "Das ins Land überführte Archiv umfasst Millionen Seiten unterschiedlicher und wertvoller Informationen über das zionistische Regime (Israel)." Seiner Darstellung zufolge waren Agenten auch in der Lage, Informationen über Israels Atomwaffenprogramm zu gewinnen.
Chatib behauptete, Mitarbeiter der israelischen Nuklearindustrie, des Militärs sowie gewöhnliche Bürger hätten daran mitgewirkt, die Daten in den Iran zu übermitteln. Einige hätten dafür Geld erhalten, andere aus Abneigung gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu gehandelt. Die Angaben zu der iranischen Geheimdienstoperation lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Israel gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 als Erzfeind der iranischen Führung. Staatsspitze und Kommandeure haben dem jüdischen Staat immer wieder das Existenzrecht abgesprochen. Ein Großteil der iranischen Bevölkerung wünscht sich hingegen Frieden in der Region. Im Juni hatte Israel zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und die Angriffe mit der Bedrohung durch Irans Atom- und Raketenprogramm begründet. Irans Streitkräfte griffen ihrerseits Israel mit ballistischen Raketen an. Zahlreiche Juristen stuften den Krieg als völkerrechtswidrig ein.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa