Politik

Genesen nach Gewalttat Iris Stalzer will einen Monat nach Messerangriff ihr Bürgermeisteramt antreten

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Aus gesundheitlichen Gründen spreche nichts gegen die Übernahme des Amtes, sagt Iris Stalzer.

Aus gesundheitlichen Gründen spreche nichts gegen die Übernahme des Amtes, sagt Iris Stalzer.

(Foto: picture alliance/dpa)

Iris Stalzer kämpft nach einer schweren Gewalttat zunächst um ihr Leben - mit Erfolg. Es bleibt jedoch lange die Frage offen, ob die frisch gewählte Bürgermeisterin von Herdecke auch politisch zurückkehrt. Dazu sagt sie lange nichts - bis jetzt.

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer, hat sich erstmals öffentlich zu ihrer politischen Zukunft geäußert. In einem Interview mit dem "Focus" sagte sie, sie sei so weit wiederhergestellt, um ihr Amt am 4. November antreten zu können. "Ich habe einen klaren Auftrag der Wählerinnen und Wähler und werde diesen Auftrag annehmen. Ich bin dank der sehr guten Erstversorgung und der sehr guten Versorgung in der Klinik schnell genesen, sodass auch gesundheitliche Gründe nicht gegen die Übernahme des Amtes sprechen", so Stalzer.

Am Mittwoch hatte sich eine Sprecherin der Stadt geäußert und bekräftigt, dass Stalzer zwar außer Lebensgefahr sei, sich aber bisher nicht gemeldet habe. Daher könne sie nicht sagen, ob die SPD-Politikerin ihr Amt wie geplant am 4. November antreten werde. An diesem Tag wäre eigentlich die Vereidigung der 57-Jährigen geplant.

Stalzer wurde am 7. Oktober in ihrem Haus schwer verletzt. Sie schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Ihre Adoptivtochter steht im Verdacht, sie über mehrere Stunden im Keller des Hauses festgehalten und gequält zu haben. Die SPD-Politikerin hatte zunächst geschwiegen, dann jedoch die 17-Jährige der Tat bezichtigt. Stalzer seien 13 Messerstiche und schwere Kopfverletzungen zugefügt worden. Zum Motiv gebe es nach wie vor keine konkreten Hinweise. Allerdings soll es in der Vergangenheit mehrfach zu Streitigkeiten gekommen sein.

Gegen die 17-jährige Tatverdächtige wurde laut "Focus" zudem beim Amtsgericht ein Haftbefehl erwirkt. Es bestehe Fluchtgefahr, begründete Behördensprecher Michael Burggraf dem Nachrichtenmagazin. Im Anschluss an die Tat wurde Stalzers Adoptivtochter in der Jugendpsychiatrie untergebracht. Dort lief an diesem Donnerstag allerdings der Unterbringungsbeschluss aus, sodass der Antrag auf U-Haft erfolgte. Das Jugendamt habe die Minderjährige in seine Obhut genommen. Nach "Focus"-Informationen müsse sie sich jeden Tag auf einer Polizeiwache melden.

Quelle: ntv.de, als

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