Politik

Fünf Menschen sterben in Mali Islamisten töten im Nachtclub

Die Angreifer kamen in das Lokal "La Terrasse" und richteten ein regelrechtes Blutbad an.

Die Angreifer kamen in das Lokal "La Terrasse" und richteten ein regelrechtes Blutbad an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ging alles ganz schnell, berichten Augenzeugen. Vier bewaffnete Personen stürmen einen Nachtclub in Bamako, schießen um sich und töten mindestens fünf Menschen mit dem Ruf: "Allahu Akbar". Die Polizei nimmt kurz nach der Tat zwei Verdächtige fest.

Bei einem Angriff von mutmaßlichen Islamisten auf einen bei Ausländern beliebten Nachtclub in der malischen Hauptstadt Bamako sind in der Nacht fünf Menschen getötet worden. Bei den Opfern soll es sich um drei Europäer und zwei Einheimische handeln - unter ihnen ein Belgier und ein Franzose. Das dritte Opfer könnte ebenfalls auch Frankreich stammen. Zudem sollen, laut Angaben des französischen Senders RFI, zehn Menschen verletzt worden sein. Zwei von ihnen seien in einem kritischen Zustand.

Die Polizei hat kurz nach dem Anschlag zwei Verdächtige in der Nähe des Tatorts festgenommen. Bei ihrer Vernehmung hätten sie "interessante Informationen" preisgegeben, verlautete aus Polizeikreisen. Zur Identität der Verdächtigen machten die Ermittler zunächst keine Angaben. Die Täter griffen vermummt mit einer Maschinenpistole und Handgranaten das Lokal "La Terasse" an. Einer von ihnen habe laut "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen, berichtete ein Augenzeuge.

Anschließend seien die vier Angreifer mit einem Auto und einem Motorrad geflohen. Der Manager des Nachtclubs, Hamadoun Dicko, sagte, es habe zuvor keine Drohungen gegen sein Restaurant gegeben. "Der Franzose, der als erstes getötet wurde, saß in der Nähe der Tür. Es ist schwer zu sagen, ob der Anschlag ihm galt oder ob die Täter den ersten Weißen erschossen haben, den sie gesehen haben", berichtete Dicko weiter. Nach dem Anschlag wurde das Gebiet weiträumig von der Polizei abgesperrt.

"Ein feiger Anschlag"

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini teilte über Twitter mit, eines der Opfer habe als Sicherheitsoffizier für die EU-Delegation in Mali gearbeitet. Die Regierungen Frankreichs und Belgiens verurteilten die Tat als "feigen Anschlag".

Nach einem Putsch hatten Islamisten und Separatisten 2012 in Mali den Norden unter ihre Kontrolle gebracht. Erst durch ein Eingreifen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich wurde das Wüstengebiet wieder zurückerobert. Bis heute bleibt die Lage dort unübersichtlich. Jedoch waren Anschläge im südlich gelegenen Bamako bisher eher selten.

Quelle: ntv.de, jaz/AFP/dpa

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