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Armee wehrt sich gegen Vorwürfe Israel: Hamas hat 199 Geiseln in Gazastreifen verschleppt

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Die radikalislamische Hamas nimmt bei ihrem Großangriff auf Israel vor über einer Woche 199 Menschen als Geiseln und verschleppt sie in den Gazastreifen. Das erklärt die israelische Armee nun. Unter den Geiseln sind auch Ausländer und Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit.

Gut eine Woche nach dem verheerenden Hamas-Terroranschlag im israelischen Grenzgebiet hat Israel die Familien von 199 Geiseln darüber informiert, dass ihre Angehörigen in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Dies sagte der Armeesprecher Daniel Hagari. Auf die Frage, wie sich die Tatsache, dass in dem schmalen Küstenstreifen so viele Geiseln festgehalten werden, auf die israelischen Angriffe dort auswirke, erwiderte der Armeesprecher: "Unsere Angriffsziele basieren auf Geheimdienstinformationen." Man wisse genau, was man dort angreife, nämlich Infrastruktur der dort herrschenden Hamas und ranghohe Mitglieder der Organisation.

Hagari bekräftigte gleichzeitig, die Hamas hindere Menschen daran, sich wie von Israel angewiesen vom Norden in den Süden des Gazastreifens in Sicherheit zu begeben. "Leider missbraucht die Hamas ihre Bevölkerung als Schutzschilde, und es werden Zivilisten getötet", sagte Hagari. Hunderttausende von Gaza-Einwohnern hätten sich allerdings bereits in den südlichen Abschnitt des Küstenstreifens begeben, so der Sprecher. Die Vereinten Nationen hatten Israels Evakuierungsanweisung kritisiert und vor einer humanitären Katastrophe gewarnt.

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Man unternehme "Riesenanstrengungen", um auf der Basis von Geheimdienstinformationen herauszufinden, wo genau die Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden, sagte Hagari. Man werde keine Angriffe fliegen, "die unsere Leute in Gefahr bringen". Die Hamas hatte behauptet, es seien Geiseln bei den Luftangriffen getötet worden. Dies lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff vom Gazastreifen aus auf Israel gestartet. Sie feuerte Tausende Raketen ab und drang mit Hunderten Kämpfern nach Israel ein, die dort ein Blutbad unter Zivilisten anrichteten und eben Geiseln verschleppten. In Israel wurden nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen getötet. Die israelische Armee nahm daraufhin den Gazastreifen unter Dauerbeschuss und bereitet eine Bodenoffensive in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet vor. Die Zahl der Toten nach israelischen Angriffen im Gazastreifen stieg nach palästinensischen Angaben auf inzwischen etwa 2750 Menschen.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/AFP

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