Politik

31 Todesnachrichten überbracht Israel: Wahrscheinlich nur noch 105 Geiseln am Leben

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Noch immer werden nach israelischen Angaben 136 Geiseln von der Hamas festgehalten. Doch 31 von ihnen erklärt das Militär nun für tot. Die Familien seien informiert. Unterdessen gehen die Verhandlungen um eine Waffenruhe weiter. Es gebe noch viel zu tun, sagen die USA zum aktuellen Stand.

Von den noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln leben nach israelischen Angaben 31 nicht mehr. Das teilte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, mit. "Wir haben 31 Familien darüber informiert, dass ihre gefangenen Angehörigen nicht mehr unter den Lebenden weilen und wir sie für tot erklärt haben", sagte er. Nach israelischen Angaben werden im Gazastreifen noch 136 Geiseln festgehalten. Derweil geht das Ringen um ein Abkommen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas weiter, die ihre Antwort auf den jüngsten Vorschlag internationaler Vermittler zur Herbeiführung einer befristeten Waffenruhe übermittelt habe.

"Wir haben von der Hamas eine positive Antwort erhalten, sie beinhaltet mehrere Vorbehalte, aber ist im allgemeinen positiv", sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. US-Außenminister Antony Blinken kündigte an, die Antwort an Israel zu überbringen. Es gebe "noch viel zu tun", sagte er. "Aber wir glauben weiterhin, dass eine Einigung möglich und in der Tat unerlässlich ist". Blinken versicherte, er und die Partner der USA würden weiterhin "unermüdlich" daran arbeiten. Das Abkommen biete "die Aussicht auf eine längere Ruhe", sagte Blinken. Zudem würden Geiseln aus dem Gazastreifen "heraus" und mehr Hilfe "hinein" kommen. "Das wäre eindeutig für alle Beteiligten von Vorteil, und ich denke, dass dies der beste Weg nach vorne ist", sagte er.

In einer Erklärung, die sie auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichte, teilte die Hamas mit, dass sie und ihre Verbündeten mit dem Vermittlungsvorschlag "in positivem Geiste" umgegangen seien. Die Vereinbarung müsse aber zu einem vollständigen und umfassenden Waffenstillstand, einer Beendigung der Blockade des Gazastreifens, dem Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Küstengebiets und der vollständigen Freilassung palästinensischer Gefangener führen.

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Bei dem Vorschlag der Vermittler handelt es sich nach Medienberichten um ein mehrstufiges Rahmenabkommen, das eine längere Feuerpause vorsieht, aber mehrere wichtige Einzelheiten offen lässt. In der ersten Phase soll die Hamas drei Dutzend weibliche, ältere männliche und verletzte Geiseln freilassen. Während der Waffenruhe sollen dann Israel und Hamas über die Vermittler weiter verhandeln, um die Freilassung aller Geiseln in der Gewalt der Hamas zu erreichen. Wichtige Einzelheiten lässt der vorgeschlagene Deal offen - sie müssen noch im Verlauf weiterer Verhandlungen geklärt werden. So wurde noch keine Anzahl für die Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel ausgehandelt.

Im Laufe der bisher einzigen Vereinbarung dieser Art hatte Israel im November 240 palästinensische Gefangene, allesamt Frauen und Jugendliche, im Gegenzug für 105 Geiseln der Hamas, unter ihnen 14 deutsche Staatsbürger, freigelassen. Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP/dpa

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