Zuvor Evakuierung angemahnt Israel fliegt Luftangriffe gegen Hisbollah-Stellungen in Beirut
05.10.2024, 23:14 Uhr Artikel anhören
Nach einem israelischen Angriff steigt Rauch über Baabda, einem Vorort von Beirut auf.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Weltgemeinschaft wartet gebannt auf eine mögliche Reaktion Israels auf den iranischen Raketenangriff. Der bleibt noch aus. Dafür steigen Jets auf und beschießen den Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut. Aus Hisbollah-Stellungen fliegen zuvor wieder mehr als 100 Raketen Richtung Israel.
Die israelische Armee hat ihre Angriffe im Libanon aus der Luft sowie durch Artilleriebeschuss fortgesetzt. Die Angriffe zielten der libanesischen Staatsagentur NNA zufolge unter anderem auf Udaissa im Südosten, wo die Schiitenmiliz Hisbollah erste Kämpfe mit israelischen Bodentruppen gemeldet hatte. Die israelische Luftwaffe flog NNA-Berichten zufolge mehrere Angriffe auf Dörfer im Süden, darunter nahe Tyros und Nabatijeh, sowie in Vororten südlich der Hauptstadt Beirut. Teils sei es zu großen Bränden gekommen. Ein Drohnenangriff habe zudem den Küstenort Ghasijeh getroffen.
Das israelische Militär rief zudem zur Evakuierung bestimmter Gebäude im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut auf. Bewohner sollten diese Gebäude unverzüglich verlassen, erklärt das Militär auf X.
Zuvor hatte die libanesische Hisbollah-Miliz nach Angaben des israelischen Militärs Israel wieder heftig beschossen. Die Schiitenorganisation hat rund 130 Flugkörper Richtung Israel gefeuert, teilte das israelische Militär mit. In den vergangenen Tagen hatte die Armee mitunter auch noch mehr Geschosse aus dem Nachbarland registriert. Berichte über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.
Das Gesundheitsministerium im Libanon meldete 25 weitere Todesopfer sowie mehr als 120 weitere Verletzte durch israelische Angriffe. Das Ministerium unterscheidet bei den Zahlen nicht zwischen Hisbollah-Mitgliedern und Zivilisten.
Neben der Gegend um Udaissa, die Israels Armee den NNA-Berichten zufolge schwer mit Artillerie beschoss, gibt es schweren Beschuss weiterhin nahe Bint Dschubail nahe der Demarkationslinie zu Israel. In diesem Gebiet haben israelische Bodentruppen nach eigenen Angaben Tunnel der Hisbollah und Waffenlager zerstört. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Quelle: ntv.de, als/dpa