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"Bisher nie gesehene Feuerkraft" Israel meldet Beschuss von 150 unterirdischen Zielen

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Ein israelischer Oberst spricht von einer "im Gazastreifen bisher nie gesehenen Feuerkraft".

Ein israelischer Oberst spricht von einer "im Gazastreifen bisher nie gesehenen Feuerkraft".

(Foto: REUTERS)

In der Nacht nehmen nach israelischen Angaben rund 100 Kampfjets Hamas-Ziele im Gazastreifen unter Beschuss. Die am Vorabend eingedrungenen Soldaten halten sich weiter dort auf.

Israels Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen mehrere Kämpfer der islamistischen Organisation Hamas getötet. Darunter seien auch ein Hamas-Marinekommandeur sowie der für Luftangriffe zuständige Hamas-Anführer Asem Abu Rakaba. Israelische Kampfflugzeuge hätten zudem in der Nacht 150 Ziele angegriffen, teilte das israelische Militär in den sozialen Medien weiter mit. Darunter seien Tunnel sowie unterirdische Räume und Infrastruktur gewesen.

Die Armee zitierte einen namentlich nicht genannten Oberst auf der Plattform X damit, dass das israelische Militär "im Gazastreifen bisher nie gesehene Feuerkraft" einsetze. Brigadegeneral Gilad Keinan von der Luftwaffe sagte, rund einhundert Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Hunderte von Geschossen abgeworfen und Hunderte von Hamas-Zielen zerstört. "Das Ziel ist klar: Alles zu zerstören, was mit Hamas zu tun hat", sagte er.

Die Angriffe dauerten am Morgen an, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in dem Gebiet beobachteten. Ihnen zufolge waren Explosionen zu hören, die von israelischen Kampfflugzeugen, Artillerie und vom Meer ausgingen. Die Intensität der Luftangriffe ließ demnach jedoch im Vergleich zur Nacht nach. Aus Aschkelon im Süden Israels, weniger als zehn Kilometer von der Grenze entfernt, berichtete ein anderer AFP-Journalist, dichter Nebel bedecke ganze Gebiete im Norden des Gazastreifens.

Angriff auf Hisbollah

Am Mittag wurde aus dem Gazastreifen von massiver Zerstörung berichtet. Der palästinensische Zivilschutz, der der radikalislamischen Hamas unterstellt ist, sprach von Hunderten zerstörten Gebäuden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP, die nächtlichen Angriffe hätten sich auf die Umgebung von zwei Krankenhäusern konzentriert. Zahlreiche Gebäude seien zerstört, die Angriffe hätten zudem riesige Krater in Straßen hinterlassen. Wenige Stunden vor Beginn der Angriffe am Freitagabend hatte die israelische Armee der Hamas vorgeworfen, den Krieg von Krankenhäusern aus zu führen und die Bevölkerung als "menschliche Schutzschilde" zu benutzen.

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Die Palästinensische Telekommunikationsgesellschaft erklärte nach Beginn der Angriffe, alle Kommunikationsdienste und das Internet seien flächendeckend ausgefallen. Schuld sei die heftige Bombardierung. Seit dem blutigen Terrorangriff der Hamas vor drei Wochen mit mehr als 1400 Toten greift Israel den Gazastreifen verstärkt aus der Luft und zu Land an. Eine erwartete Bodenoffensive bestätigte das Militär bislang nicht. Israels Armee hatte am Freitagabend angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen auszuweiten. Die am Abend in den Gazastreifen eingedrungenen Soldaten halten sich weiter dort auf, wie ein Militärsprecher bestätigte.

Das Militär berichtete zudem von einem Angriff auf Stellungen der pro-iranischen Hisbollah vom Freitag. Die Miliz aus dem Libanon nördlich von Israel unterstützt die Palästinenser. Zuvor habe die Gruppierung versucht, Raketen auf Israel abzufeuern. Diese landeten jedoch laut israelischen Angaben in Syrien. Die israelische Luftwaffe antwortete demnach mit einem Gegenangriff.

Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP

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