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Warnung vor "Katastrophe" Israel meldet Schusswechsel an Grenze zum Libanon

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Israelische Soldaten feuern nahe der Grenze zu Libanon eine mobile Haubitze ab.

Israelische Soldaten feuern nahe der Grenze zu Libanon eine mobile Haubitze ab.

(Foto: picture alliance/dpa)

An der libanesisch-israelischen Grenze liefern sich die israelische Armee und die pro-iranische Schiiten-Miliz Hisbollah fast täglich Scharmützel. Nun soll nach Militärangaben eine Terrorzelle aufgespürt worden sein. Indes warnt UN-Generalsekretär Guterres vor einer "totalen Konfrontation".

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es nach Angaben des israelischen Militärs abermals zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Aus dem Nachbarland im Norden seien über den gesamten Tag hinweg zahlreiche Raketenabschüsse festgestellt worden, teilte die israelische Armee mit. Im Laufe des Tages heulten in einigen Gegenden in Nordisrael die Sirenen, um vor Raketen zu warnen.

Die Armee habe eine Terrorzelle aufspüren können, die zuvor für den Beschuss des israelischen Grenzortes Rosch Hanikra verantwortlich gewesen sei, und habe diese angegriffen. Als Reaktion auf weitere Raketenbeschüsse griffen Kampfflugzeuge des israelischen Militärs "terroristische Infrastruktur" an. Mehrere Orte im Süd-Libanon gerieten unter Artillerie-Beschuss, hieß es in der Mitteilung weiter.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einem Krieg zwischen Israel und dem Libanon gewarnt. Eine "totale Konfrontation" zwischen den beiden Nachbarländern wäre eine "vollständige Katastrophe", sagte Guterres beim Weltwirtschaftsforum im Schweizer Alpenort Davos. Dies müsse "um jeden Preis" verhindert werden. Guterres wiederholte seine Forderung nach einem "sofortigen humanitären Waffenstillstand" im Gazastreifen sowie nach der Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung.

Hamas: "Sieg oder der Märtyrertod"

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Derweil erklärte die Islamistenorganisation, die Hamas-Anführer im Gazastreifen wollen den abgeriegelten Küstenstreifen angesichts der verstärkten Einsätze von Israels Armee nicht freiwillig verlassen. "Entweder Sieg oder der Märtyrertod", sagte eine Quelle der Hamas in Beirut. Gaza sei ihr Land und das Blut der Anführer sei nicht wertvoller als das der Menschen. Es ist eines der wichtigsten Kriegsziele des israelischen Militärs, die Hamas-Anführer in dem Küstengebiet aufzuspüren.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauert seit mehr als drei Monaten an. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte Israel am 7. Oktober in einem beispiellosen Großangriff brutal überfallen und 1200 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach israelischen Angaben sind noch immer 132 Geiseln im Gazastreifen, 27 von ihnen sind vermutlich tot. Als Reaktion erklärte Israel der Hamas den Krieg und startete einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mindestens 24.448 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP

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