Militär: Erhebliche Schwächung Israel will Hamas-Spionageabwehroffizier getötet haben
17.01.2024, 10:44 Uhr Artikel anhören
Im Kampf gegen die Hamas verkündet Israel einen Erfolg: Das Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Offizier der Terrororganisation getötet, der für die Verhöre mutmaßlicher Spione verantwortlich sein soll. Indes meldet Israel auch die Tötung des Anführers einer Terrorzelle im Westjordanland.
Bei Kämpfen im südlichen Gazastreifen hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge sechs palästinensische Kämpfer getötet. Darunter sei auch der für Verhöre mutmaßlicher Spione zuständige Offizier der Hamas im Süden des Küstengebiets, teilte das Militär mit. Die Tötung des Spionageabwehroffiziers Bilal Nofal sei eine erhebliche Schwächung der Hamas, hieß es weiter.
Darüber hinaus hat Israel im besetzten Westjordanland die Tötung des Anführers einer Terrorzelle gemeldet. Amed Abdullah Abu Schalal und weitere Mitglieder der Zelle hätten einen großangelegten und unmittelbar bevorstehenden Anschlag geplant, teilte das Militär mit. Der Palästinenser habe zudem mehrere Anschläge mit Verletzten im vergangenen Jahr begangen.
Terrorzelle angeblich vom Iran finanziert
Die Armee habe die Terrororganisation in einem Fahrzeug in einem Flüchtlingslager nahe Nablus im Norden des Palästinensergebiets aus der Luft angegriffen, hieß es weiter. Im Wagen der Gruppe hätten Einsatzkräfte anschließend mehrere Waffen gefunden. Die Terrorzelle wurde den Angaben nach von "iranischen Quellen" finanziert und angeleitet. Sie habe mit Kräften im Gazastreifen und im Ausland zusammen gearbeitet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Das Gesundheitsministerium in Ramallah meldete einen Toten. Es war demnach bislang nicht möglich, die verkohlte Leiche zu identifizieren. Palästinensischen Berichten zufolge kamen drei Palästinenser bei dem israelischen Drohnenangriff im Flüchtlingslager Balata ums Leben. In Nablus wurde ein Generalstreik ausgerufen.
Laut den Al-Aksa-Brigaden, die der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahestehen, handelte es sich bei den drei Getöteten um Mitglieder der bewaffneten Gruppierung. Sie nannten dabei drei Namen - Schalals war allerdings nicht darunter. Dessen Familie bestritt Berichten zufolge seinen Tod.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober noch einmal deutlich verschärft. Mehr als 340 Palästinenser wurden dort seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums getötet.
Quelle: ntv.de, ses/rts/dpa