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"Heftige Kämpfe" im Gazastreifen Israel meldet Zerstörung von Hamas-Militäranlagen

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Trümmer überall: Dieses Bild zeigt Beit Lahia, wo sich die Hamas-Militäranlagen befunden haben sollen, Ende November.

Trümmer überall: Dieses Bild zeigt Beit Lahia, wo sich die Hamas-Militäranlagen befunden haben sollen, Ende November.

(Foto: dpa)

Fast drei Monate dauert der Krieg im Gazastreifen nun - doch ein Abflauen der Kämpfe ist nicht in Sicht. Die israelische Armee tötet nach eigenen Angaben Dutzende Terroristen in der Stadt Gaza und schaltet zwei Hamas-Militäranlagen im Norden aus. Auch in den Süden rücken israelische Panzer vor.

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge zwei Militäranlagen der radikalislamischen Hamas in Beit Lahia im Norden des Gazastreifen zerstört. In der Stadt Gaza seien zudem Dutzende "Terroristen" getötet worden, erklärte das Militär. Die Armee sprach von "heftigen Kämpfen" und Luftangriffen in mehreren Orten in dem Palästinensergebiet. Der Einsatz der israelischen Bodentruppen gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas werde von der israelischen Marine durch Beschuss vom Meer aus unterstützt, hieß es weiter.

Über der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens stieg an diesem Samstag Rauch auf. Auch gab es dort in der Nacht anhaltendem Artilleriebeschuss. Weiter südlich suchten in Rafah in der Nähe der Grenze zu Ägypten immer mehr Menschen Zuflucht. Ein Abflauen der Kämpfe ist nicht in Sicht.

Israels Militär verkündete allerdings für diesen Samstag eine vierstündige taktische Kampfpause in einem Lager in Rafah im Süden des Gazastreifens. Militärische Aktivitäten würden dort aus humanitären Gründen vorübergehend eingestellt, teilte ein Sprecher der Armee auf der Plattform X ( auf Arabisch mit. Dies solle es der Bevölkerung ermöglichen, Nachschub an Vorräten zu besorgen.

In der Nacht waren nach Angaben von Bewohnern israelische Panzer weiter in Gebiete im zentralen und südlichen Gazastreifen vorgerückt. Es habe schweren Luft- und Artilleriebeschuss gegeben. Die Kämpfe am Freitagabend und Samstagmorgen hätten sich auf Al-Bureidsch, Nuseirat und Chan Junis konzentriert. Diese Orte sind drei von acht Flüchtlingscamps im Gazastreifen, die vor dem Krieg Hilfen vom Palästina-Hilfswerk der Vereinten Nationen erhalten haben.

Nach Angaben eines Vertreters der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza wurden rund 100 Palästinenser in den vergangenen 24 Stunden getötet und 158 verletzt worden. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unahängig überprüfen. Am Freitag hatte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant gesagt, israelische Truppen seien dabei, Kommandozentralen und Waffendepots der radikal-islamischen Hamas zu erreichen. Das Militär teilte mit, es habe in Gaza-Stadt einen Tunnelkomplex zerstört, der unter einem Haus des Hamas-Chefs im Gazastreifen Jahja Sinwar lag.

Fast drei Monate Krieg im Gazastreifen

Der Gazakrieg dauert nun bereits seit fast drei Monaten an. Hunderte Kämpfer der von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, von denen sich 129 noch in der Gewalt der Hamas befinden sollen.

Israel kündigte nach dem beispiellosen Angriff der Islamisten die Vernichtung der Hamas an und bombardiert seither Ziele im Gazastreifen. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 21.500 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP/rts

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