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"Gaza-Stadt ist Schlachtfeld" Israel ruft "neue Phase des Krieges" aus

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Blick auf Gaza von der israelischen Grenze aus.

Blick auf Gaza von der israelischen Grenze aus.

(Foto: REUTERS)

Israels Streitkräfte intensivieren die Bombardierung des Gazastreifens: Laut Verteidigungsminister Gallant gelten die Angriffe den unterirdischen Terrortunneln. Damit sei eine neue Phase des Krieges erreicht. Für Zivilisten, die im Norden ausharren, schließt sich ein Zeitfenster für die Flucht, warnt die Armee.

Der Krieg Israels mit der Hamas ist nach Angaben der israelischen Regierung "in eine neue Phase getreten". "Vergangene Nacht hat der Boden in Gaza gebebt. Wir haben oberhalb der Erde und unterhalb der Erde angegriffen", sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant in einer Videobotschaft, in der er sich auf die israelischen Bombardierungen von Tunnelanlagen im Gazastreifen bezog.

Die israelische Armee hatte in der Vornacht ihre bislang heftigsten Angriffe in dem Palästinensergebiet seit Beginn des Krieges vor drei Wochen geflogen. Armee-Angaben zufolge wurden dabei 150 unterirdische und militärische Ziele der radikalislamischen Hamas getroffen. Zudem sei einer der Hauptverantwortlichen für den Hamas-Großangriff auf Israel getötet worden. Palästinensischen Angaben zufolge wurden bei dem nächtlichen Beschuss hunderte Gebäude im Norden des Gazastreifens komplett zerstört.

Nach Angaben des von der Terrororganisation Hamas geleiteten "Gesundheitsministeriums" wurden seit Kriegsbeginn mehr als 7700 Menschen getötet. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee verweist darauf, dass die Hamas Zivilisten als Schutzschilde missbraucht und systematisch Evakuierungen verhindert.

IDF: "Dringender Appell zur Flucht"

Am Nachmittag rief Israels Armee erneut alle Menschen zur Flucht auf, die sich noch im nördlichen Gazastreifen und in Gaza-Stadt befinden. "Dies ist keine bloße Vorsichtsmaßnahme, sondern ein dringender Appell", sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer Ansprache. "Ihr Zeitfenster zum Handeln schließt sich." Der Aufruf diene der Sicherheit der Zivilbevölkerung. "Eine Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen wird möglich sein, sobald die intensiven Feindseligkeiten beendet sind", sagte Hagari weiter. Einen konkreten Zeitrahmen nannte er jedoch nicht. Auf Flugblättern, die aus Kampfflugzeugen über dem Gazastreifen abgeworfen wurden, werden die Zivilisten ebenfalls aufgefordert, "unverzüglich" in Richtung Süden zu flüchten. Gaza-Stadt und Umgebung seien zu einem "Schlachtfeld" geworden. Die Schutzräume in dieser Zone seien "nicht sicher", hieß es darin.

Die israelische Armee hatte die Menschen im Norden des Gazastreifens bereits mehrfach aufgefordert, in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen. Dies haben nach Militärangaben bereits mindestens rund 700.000 Menschen getan. Die Vereinten Nationen sprechen sogar von 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen. Insgesamt leben in dem dicht besiedelten Gebiet mehr als 2,2 Millionen Menschen.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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