Politik

Kabinett verabschiedet Plan Israel will Gazastreifen dauerhaft besetzen und Einwohner umsiedeln

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
blufarb-gaza.jpg

Nach dem zeitweisen Waffenstillstand verschärft sich der Konflikt im Gazastreifen seit Wochen immer weiter. Israel schwebt nun eine dauerhafte Präsenz der Streitkräfte in dem Küstenstreifen vor. Auch für die Bevölkerung sind Maßnahmen angedacht, die auf deutliche Kritik stoßen dürften.

Das israelische Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat für eine Intensivierung der Offensive gegen die palästinensische Extremistengruppe Hamas im Gazastreifen gestimmt. Ziel sei die Kontrolle über das gesamte Gebiet, teilte ein israelischer Regierungsvertreter mit.

Der neu genehmigte Plan soll schrittweise über mehrere Monate umgesetzt werden. Die Streitkräfte werden sich zunächst auf ein Gebiet des zerstörten Küstenstreifens konzentrieren, bevor sie weiter vorrücken, wie der öffentlich-rechtliche Sender Kan unter Berufung auf mit den Details vertraute Regierungsvertreter berichtete.

"Es gibt noch ein Zeitfenster bis zum Abschluss des Besuchs von Präsident Trump im Nahen Osten, falls die Hamas versteht, dass wir es ernst meinen", sagte Sicherheitskabinettsmitglied Zeev Elkin dem Sender Kan. Dieser Zeitplan könnte Waffenruheverhandlungen und Gespräche über die Freilassung von Geiseln vor dem Besuch des US-Präsidenten Donald Trump in der Region in der nächsten Woche ermöglichen.

Der Offensivplan sehe vor, die Zivilbevölkerung des Gazastreifens nach Süden zu evakuieren und zu verhindern, dass humanitäre Hilfe in die Hände der Hamas falle. Die Blockade der Hilfsgüter werde jedoch noch nicht aufgehoben.

Die Vereinten Nationen lehnten am Sonntag einen neuen israelischen Plan zur Verteilung von Hilfsgütern über von Israel kontrollierte Knotenpunkte ab. Jan Egeland, Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrats, äußerte auf X scharfe Kritik. Israel verlange, dass die UN und Nichtregierungsorganisationen ihre bestehenden Hilfssysteme im Gazastreifen einstellten. "Sie wollen die gesamte Hilfe für Zivilisten manipulieren und militarisieren, indem sie uns zwingen, Vorräte über vom israelischen Militär konzipierte Knotenpunkte zu liefern", kritisierte Egeland. An diesem neuen System werde man nicht teilnehmen.

Quelle: ntv.de, rog/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen