Von Syrien annektierte Region Israel will Golanhöhen stärker besiedeln
26.12.2021, 18:36 Uhr
Bereits heute leben rund 25.000 jüdische Siedler auf den Golanhöhen.
(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schöning)
Seit Israel die Golanhöhen 1981 völkerrechtswidrig annektierte, haben sich auf dem Felsplateau Tausende jüdische Siedler niedergelassen. Premier Bennett unterstreicht den Besitzanspruch mit einem ehrgeizigen Ziel: Seine Regierung will die Zahl der Siedler verdoppeln und dafür Milliarden investieren.
Israel will die Besiedlung der annektierten Golanhöhen deutlich verstärken. Bei einer Sondersitzung der Regierung im Kibbutz Mevo Chama auf dem Plateau oberhalb des Sees Genezareth sagte Ministerpräsident Naftali Bennett: "Nach langen Jahren der Stagnierung ist unser Ziel heute eine Verdoppelung der Besiedlung."
In der Stadt Katzrin wolle man zwei neue Viertel bauen. Außerdem sollten auf den Golanhöhen zwei neue Siedlungen gebaut werden, Assif und Matar. Mit diesem Ziel wolle man rund eine Milliarde Schekel (rund 280 Millionen Euro) investieren. Die Golanhöhen sollten Israels technologisches Zentrum für erneuerbare Energien werden, sagte Bennett.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte die Golanhöhen im März 2019 formell als Staatsgebiet Israels anerkannt und damit eine Kehrtwende in der US-Außenpolitik vollzogen. Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. 1967 wurde das Plateau von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.
"Nach mehr als zehn Jahren eines schrecklichen Bürgerkriegs in Syrien versteht jeder vernünftige Mensch auf der Welt, dass israelische, ruhige, blühende und grüne Golanhöhen besser sind als jede andere Alternative", sagte Bennett. "Die Golanhöhen sind israelisch, das ist unbestritten." Auf dem Felsplateau leben gegenwärtig mehr als 50.000 Einwohner, etwas mehr als die Hälfte davon jüdische Israelis. Der Rest sind Drusen und eine kleine alawitische Minderheit.
Quelle: ntv.de, jhe/dpa