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Vorstoß von Polizeiminister Israel will Tausenden Freiwilligen Waffen geben

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Itamar Ben Gvir gilt als rechtsextrem.

Itamar Ben Gvir gilt als rechtsextrem.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Von dem Großangriff der Hamas werden Zivilisten in der Grenzregion überrascht, genau wie die Armee, die vielen zunächst nicht helfen kann. Israels Polizeiminister will nun Tausende Freiwillige in dem Gebiet mit Waffen ausstatten - und keine Waffen mehr konfiszieren, wenn damit "Terroristen" getötet wurden.

Israels rechtsextremer Polizeiminister will nach dem Großangriff der islamistischen Hamas Tausende Freiwillige auch im Grenzgebiet zum Gazastreifen mit Sturmgewehren ausstatten. Er habe den Kauf von mehr als 10.000 Waffen angeordnet, teilte Itamar Ben Gvir auf der Plattform X mit. Sofort sollten 4000 Sturmgewehre an gut an der Waffe ausgebildete Freiwillige in Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens sowie des Westjordanlandes und in gemischten Städten mit jüdischer und muslimischer Bevölkerung verteilt werden.

"Bürgern, die Terroristen unschädlich machen, wird dank meiner Reform im Ministerium für nationale Sicherheit nicht mehr die Waffe entzogen", schrieb Ben Gvir zudem. "Zu vielen Helden, die bedrohliche Terroristen getötet haben, wurden die Waffen entzogen. Bürger, die sich selbst verteidigen, verdienen eine Auszeichnung. Keine Konfiszierung."

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten sowohl die dortige Armee als auch Zivilisten überrascht, die größtenteils auf sich allein gestellt waren. Viele konnten sich nicht wehren und wurden kaltblütig ermordet. Bei den Angriffen sowie einem Massaker unter Teilnehmern eines Musikfestivals wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder.

Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Israel reagierte mit Luftangriffen im Gazastreifen, bei denen laut Gesundheitsministerium in Gaza 788 Menschen, einschließlich mehr als 140 Kinder und 120 Frauen, getötet wurden. Mehr als 4100 Menschen seien bei den Luftangriffen verletzt worden.

Anschlagspläne auf Ben-Gvir

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Israels Inlandsgeheimdienst Schin Bet hatte erst Ende September nach eigenen Angaben iranische Anschlagspläne auf Polizeiminister Ben-Gvir vereitelt. Fünf Verdächtige, darunter drei Palästinenser und zwei arabische Israelis, seien festgenommen worden, teilte der Inlandsgeheimdienst mit. Sie sollen demnach an Anschlagsplänen in Israel und dem Westjordanlanland auf Anweisung des Irans beteiligt gewesen sein.

Zwei der palästinensischen Verdächtigen sollen demnach von iranischen Sicherheitskräften beauftragt worden sein, Waffen nach Israel zu schmuggeln und Informationen über Ben-Gvir sowie den ehemaligen Abgeordneten Jehuda Glick zu sammeln. Die Kommunikation lief den Angaben nach über einen jordanischen Mittelmann. Die israelischen Verdächtigen sollen sich bei ihren Plänen zunächst auf das Anzünden von Autos fokussiert haben.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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