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Vom Iran gesteuert? Israel will "Terroristenzelle" in Syrien ausgehoben haben

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Israel begründet sein Vorgehen in Syrien auch mit seiner eigenen Sicherheit.

Israel begründet sein Vorgehen in Syrien auch mit seiner eigenen Sicherheit.

(Foto: IMAGO/Dreamstime)

In Syrien herrscht derzeit eine Interimsregierung. Doch auch nach dem Sturz von Machthaber Assad operiert Israel abseits der medialen Aufmerksamkeit in dem Land. Im Süden Syriens geht das israelische Militär jetzt gegen eine Terrorzelle vor.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine "Terroristenzelle" im Süden Syriens ausgehoben. Diese sei vom Iran gesteuert worden. Weitere Details sind nicht bekannt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte die Razzia.

Eine israelische Spezialeinheit habe im Süden der Stadt Kuneitra drei Menschen palästinensischer Herkunft festgenommen. Auch Waffen hätten die Einsatzkräfte beschlagnahmt. Anschließend hätten sie sich auf die von Israel besetzen Golanhöhen zurückgezogen, sagten die Beobachter, die seit Jahren mit einem engen Netzwerk von Informanten über Konflikte in dem früheren Bürgerkriegsland berichten.

Israel greift seit geraumer Zeit und auch nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad immer wieder Ziele in Syrien an. Assad wurde bis zu seiner Flucht vor der islamistischen HTS-Miliz und anderen Rebellengruppen im Dezember 2024 vom Iran und auch von Russland unterstützt. Israel begründet seine Angriffe auf Syrien damit, dass es sich um iranische Ziele handele, und mit seiner eigenen Sicherheit. Die iranische Führung sieht in Israel ihren Erzfeind.

Syrien einst Teil der "Achse des Widerstandes"

So wurden im April 2024 bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das Gelände der iranischen Botschaft in Damaskus sieben Offiziere der Revolutionsgarde getötet, darunter zwei ranghohe Kommandeure. Tatsächlich hat schon vor Jahren die iranische Revolutionsgarde, die überaus mächtige Eliteeinheit der Islamischen Republik, ihren Einflussbereich auf Syrien ausgedehnt.

Syrien unter Assad gehörte zur sogenannten Achse des Widerstands, die vom Iran angeführt wird und auch Milizen im Irak, die libanesische Hisbollah, die Hamas im Gazastreifen und die Huthi-Rebellen im Jemen umfasst. Allerdings ist diese Achse durch massive Angriffe des israelischen Militärs und gezielte Tötungen zahlreicher Führungspersönlichkeiten erheblich geschwächt.

Quelle: ntv.de, lar/rts/dpa

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