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"Komplexe Aktion" Israelische Armee: Geisel aus dem Gazastreifen gerettet

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Seit dem 7. Oktober bangt Israel um das Leben der von der Hamas entführten Geiseln. Wie viele von ihnen noch leben, ist unklar. Immerhin kann die israelische Armee nun eine gute Nachricht verkünden: Einer Eliteeinheit gelingt die Rettung eines 52-jährigen Entführten aus einem Tunnel.

Die israelische Armee hat erneut eine Geisel aus der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas befreit. Ein 52-jähriger Beduine sei in einem schwierigen Einsatz im Süden des Gazastreifens gerettet worden, teilte das Militär mit. Der bei dem Terrorangriff am 7. Oktober entführte Mann sei in stabilem Zustand und werde für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht. Seine Familie sei informiert worden. Aus Sicherheitserwägungen könnten keine weiteren Einzelheiten veröffentlicht werden, hieß es weiter.

"Die israelischen Sicherheitskräfte werden weiterhin mit allen Mitteln daran arbeiten, die Geiseln heimzubringen", hieß es in der Mitteilung. Es ist die achte Geisel, die lebend von dem Militär befreit werden konnte.

Zuletzt waren im Juni die junge Frau Noa Argamani und drei weitere Geiseln in einem dramatischen Militäreinsatz gerettet worden. Laut der israelischen Armee kam es dabei zu heftigen Gefechten mit bewaffneten Palästinensern. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden damals 274 Palästinenser getötet.

Noch 108 Geiseln laut Israel im Gazastreifen

Die Hamas hat jetzt nach israelischer Zählung noch 108 Geiseln in ihrer Gewalt. Mindestens ein Drittel davon gilt als tot. Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 250 Menschen aus Israel in das Küstengebiet. Rund 1.200 Menschen wurden bei dem beispiellosen Terroranschlag getötet. Israels Armee reagierte mit massiven Angriffen in Gaza, bei denen nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 40.400 Menschen getötet wurden. Die Behörde unterscheidet bei diesen Opferzahlen nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.

Wie die "Times of Israel" schreibt, handelt es sich bei der befreiten Geisel um den 52-jährigen Qaid Farhan al-Qadi aus einer Beduinengemeinde in der Nähe der südlichen Stadt Rahat. Am 7. Oktober hatte er demnach als Wachmann in einer Verpackungsfabrik im Kibbuz Magen gearbeitet und wurde von Hamas-Terroristen aus der nahe gelegenen Gemeinde Mivtahim entführt. Dem Bericht zufolge hatte eine Eliteeinheit der Marine die Geisel in einem Tunnel gefunden. Die Operation wurde von der Armee und dem Geheimdienst Shin Bet geleitet. Das Militär beschrieb die Rettungsaktion allerdings als "komplex".

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Die Hamas hält dem Bericht zufolge auch zwei israelische Zivilisten fest, die 2014 und 2015 in den Gazastreifen eingedrungen waren, sowie die Leichen von zwei israelischen Soldaten, die 2014 getötet wurden.

Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg, bei denen Katar sowie Ägypten und die USA vermitteln, treten seit Monaten auf der Stelle. Den letzten Erfolg gab es im November, als bei einer kurzen Waffenruhe mehr als 100 Geiseln aus Gewalt der Hamas freikamen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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