IDF prüft Operation Israelisches Militär soll Haus in Flüchtlingsviertel bombardiert haben
05.11.2023, 12:09 Uhr Artikel anhören
Die Nachrichtenagentur Reuters übermittelte Bilder von dem getroffenen Haus.
(Foto: REUTERS)
Bei israelischen Angriffen auf Stellungen der im Gazastreifen herrschenden Hamas soll auch ein Haus in einem weiteren Flüchtlingsviertel angegriffen worden sein. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza berichtet von 33 Todesopfern.
Das israelische Militär hat bei seiner Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen Medienberichten zufolge ein Haus in einem Flüchtlingsviertel angegriffen. Bei dem Bombardement im Viertel Al-Magasi im Zentrum des Küstengebiets seien mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen, hieß es in übereinstimmenden Medienberichten, die sich allerdings alle auf die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde berufen.
Israels Armee teilte mit, sie prüfe die Berichte. Ein israelischer Militärsprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, man untersuche, ob die IDF zu diesem Zeitpunkt in dem Gebiet operiert hätten. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza beziffert die Zahl der Todesopfer auf mindestens 33 Tote und 42 Verletzte, wie Associated Press berichtet.
Ein Sprecher des Ministeriums, Ashraf al-Qidra, sagte demnach, dass Ersthelfer - unterstützt von Anwohnern - nach dem Angriff am frühen Sonntag die Trümmer immer noch nach Toten oder möglichen Überlebenden absuchten. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte zuvor berichtet, dass bei dem Bombardement 51 Palästinenser getötet und zahlreiche verletzt worden seien. Auf Bildern der Nachrichtenagentur Reuters ist ein zerstörtes Gebäude zu sehen. Die Vorgänge lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Bisher 2500 Ziele angegriffen
Das Lager - ein bebautes Wohngebiet - befindet sich in der Evakuierungszone, in der das israelische Militär die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen aufgefordert hatte, Zuflucht zu suchen. Israel betont immer wieder, seine Bombardierungen zielten auf Hamas-Kämpfer und -Einrichtungen und beschuldigte die radikalislamistische Hamas, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu benutzen.
Am Dienstag hatte es 50 Tote nach einem israelischen Angriff auf Dschabalia gegeben. Im dortigen Flüchtlingslager leben vertriebene Familien aus Kriegen der Palästinenser mit Israel, die bis ins Jahr 1948 zurückreichen. Nach UN-Angaben leben dort auf 1,4 Quadratkilometern mehr als 100.000 Menschen. Der Sprecher des israelischen Militärs, Richard Hecht, hatte gesagt, ein sehr hochrangiger Hamas-Kommandant habe sich in dem Gebiet aufgehalten. Israel bezeichnete den Angriff auf Dschabalia als "breit angelegten Schlag gegen Terroristen und Terror-Infrastruktur", bei der auch eine "große Anzahl an Terroristen" getötet worden sei.
Am Sonntagmorgen hatte das israelische Militär mitgeteilt, IDF-Truppen hätten die Ausschaltung von Terroristen im Nahkampf fortgesetzt. Unter anderem habe es Luftangriffe auf die terroristische Infrastruktur der Hamas, Waffendepots, Beobachtungsposten und Kommando- und Kontrollzentren im Gazastreifen gegeben. Bislang seien bei dem Bodeneinsatz gegen die Hamas im Verbund mit der Luftwaffe und Marine mehr als 2500 Ziele angegriffen worden.
Quelle: ntv.de, sba/dpa