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Landesweiter "Tag des Zorns" Israels Frauen verlieren die Geduld

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Die Demonstranten fordern einen Deal zur Freilassung der Geiseln.

Die Demonstranten fordern einen Deal zur Freilassung der Geiseln.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Mit jedem Tag wächst die Sorge, dass den verbliebenen israelischen Geiseln in den Händen der Hamas Schlimmstes widerfährt. In mehreren Städten des Landes begehren Frauen auf und setzen die Regierung noch weiter unter Druck. Doch es gibt aktuell nicht viel Hoffnung auf eine Freilassung.

Tausende von Frauen haben bei Demonstrationen in Israel einen raschen Deal zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert. Die Veranstalterinnen hatten einen landesweiten "Tag des Zorns" verkündet. Die Demonstrantinnen blockierten an verschiedenen Orten Straßen und Kreuzungen, darunter Tel Aviv, Haifa und Jerusalem.

"Frauen gehen auf die Straße, um weibliche Geiseln zurückzuholen", stand auf einem der Schilder, das Demonstrantinnen trugen. "Genug mit dem Blutvergießen, wir wollen einen Deal auf dem Tisch", stand auf einem anderen. Mehrere Medien berichteten zuletzt über Hoffnungen auf einen weiteren Deal zur Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge und eine längere Feuerpause.

Ein israelischer Repräsentant sagte der Nachrichtenseite ynet jedoch, es gebe noch eine sehr große Kluft zwischen den Verhandlungspositionen Israels und der islamistischen Hamas. "Man darf niemandem Illusionen machen, es wird noch sehr lange dauern", sagte er.

Die israelische Regierung um Benjamin Netanjahu steht seit Monaten in der Kritik. Sie tue nicht genug für die Freilassung der Geiseln, heißt es. Oft geht diese Kritik einher mit Rücktrittsforderungen an den Regierungschef. Es hatte bereits mehrere aufsehenerregende Protestaktionen gegeben. Zuletzt wurde auch vor dem Haus von Netanjahu demonstriert.

Bisher 105 Geiseln in Freiheit

Im Laufe einer einwöchigen Waffenruhe Ende November vergangenen Jahres hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen. Der israelische Regierungssprecher Eylon Levy sagte: "Die Zeit läuft ab für die Geiseln. Wir befürchten, dass sie in den Terror-Verliesen der Hamas gefoltert, vergewaltigt und hingerichtet werden."

Israel gehe davon aus, dass Terroristen immer noch mehr als 130 Menschen festhalten, die sie bei ihrem Überfall am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen entführt hatten. 28 seien nach israelischen Informationen mittlerweile nicht mehr am Leben. Unter den Geiseln sind demnach neben zwei Kindern auch 19 Frauen. Die jüngste sei 13 Jahre alt, sagte Levy.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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