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Nach Raketenangriff geschlossen Israels Militär öffnet Grenzübergang Rafah wieder

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Israelische Panzer nahe dem Grenzübergang Rafah.

Israelische Panzer nahe dem Grenzübergang Rafah.

(Foto: picture alliance/dpa/Israel Defense Forces/AP)

Die Zivilbevölkerung im Gazastreifen braucht im Moment jede Hilfe, die sie kriegen kann. Die kommt aber fast ausschließlich über die Grenze zu Ägypten. Daher ist die Schließung des Grenzübergangs Rafah auch so verheerend. Nun ist der aber wieder offen, wie das israelische Militär erklärt.

Der wichtige Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen Kerem Schalom ist nach mehrtägiger Schließung nach israelischen Angaben wieder geöffnet worden. Er war am Sonntag nach einem Raketenangriff der islamistischen Hamas für humanitäre Transporte geschlossen worden. Trotz eines weiteren Raketenangriffs aus dem Gazastreifen am Dienstag seien nun wieder Lastwagen aus Ägypten mit humanitärer Hilfe, darunter Lebensmittel, Wasser, Ausrüstung für Unterkünfte, Medikamente und von der internationalen Gemeinschaft gespendetes medizinisches Material am Übergang eingetroffen, teilte die israelische Armee weiter mit.

Nach einer gründlichen Sicherheitsinspektion werde die Ausrüstung auf die Gaza-Seite des Grenzübergangs gebracht, betonte die Armee. Am Dienstag hatte das israelische Militär auch die Kontrolle über die palästinensische Seite des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten übernommen, nachdem sie in den Ostteil der Stadt vorgedrungen waren. Wie viele Lastwagen nach der Wiedereröffnung nun fahren können, wurde nicht gesagt. Allerdings würden Hilfsgüter auch über den Erez-Kontrollpunkt im Norden in das Küstengebiet gelangen.

Westliche Partner Israels, darunter auch Deutschland, hatten die Regierung in Jerusalem dringend aufgefordert, den Übergang angesichts der katastrophalen Versorgungslage der Zivilisten im Gazastreifen wieder zu öffnen. Dies gelte auch für den Übergang Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten, dessen palästinensischen Teil die israelische Armee in der Nacht zu Dienstag unter ihre Kontrolle gebracht hatte.

Nach mittlerweile sieben Monaten Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend. Nach jüngsten Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) herrscht im Norden des Palästinensergebiets eine "Hungersnot, die sich immer weiter nach Süden ausbreitet".

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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