Politik

Angst vor neuer Virus-Welle Italien befürchtet weitere schwere Monate

Gähnende Leere und zwei Soldaten: Venedig am Palmsonntag.

Gähnende Leere und zwei Soldaten: Venedig am Palmsonntag.

(Foto: REUTERS)

Das Coronavirus trifft Italien besonders verheerend. Laut Gesundheitsminister Speranza werden die Einschränkungen im alltäglichen Leben noch andauern: "Wenn wir nicht rigoros sind, riskieren wir, dass alle Anstrengungen, die wir unternommen haben, umsonst waren."

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza stimmt seine Landsleute wegen der Coronakrise auf noch mehr "schwierige Monate" ein. "Unsere Aufgabe ist es, die Bedingungen zu schaffen, um mit dem Virus leben zu können", zumindest bis ein Impfstoff entwickelt sei, sagte er der Zeitung "La Repubblica".

Es sei zu früh, um sagen zu können, wann die ab dem 9. März verhängten Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder aufgehoben werden können. Manche der Maßnahmen müssten wohl beibehalten werden. Italien ist neben Spanien das am schwersten von der Epidemie betroffene Land in Europa. Die Zahl der Toten ist mit über 15.000 sogar die höchste weltweit.

Der am Samstag gemeldete tägliche Anstieg der Covid-19-Todesfälle war allerdings der geringste seit fast zwei Wochen. Außerdem ging erstmals die Zahl der Patienten auf der Intensivstation zurück. Das nährte die Hoffnung, dass die Epidemie in Italien einen Höhepunkt erreicht haben könnte.

Landesweite Ausgangssperre wird vermutlich verlängert

Die landesweite Ausgangssperre, die die Bewegungsfreiheit der Menschen strikt einschränkt und alle nicht wesentlichen wirtschaftlichen Aktivitäten lahmlegt, wird offiziell mindestens bis zum 13. April dauern. Aber es wird allgemein erwartet, dass sie verlängert wird.

"Wenn wir nicht rigoros sind, riskieren wir, dass alle Anstrengungen, die wir unternommen haben, umsonst waren", sagte Speranza der Zeitung "Corriere della Sera". Er habe einen Vermerk mit fünf Prinzipien herausgegeben, mit denen die Regierung die sogenannte "Phase zwei" des Notstands handhaben wolle. Dies gelte für eine Lockerung der Beschränkungen, aber noch vor einer vollständigen Rückkehr zu normalen Bedingungen.

Die soziale Distanz müsse beibehalten werden und es solle mehr individuelle Schutzvorrichtungen wie Gesichtsmasken geben.Zugleich sollten die örtlichen Gesundheitssysteme gestärkt werden, um eine schnellere und effizientere Behandlung von Covid-19-Verdachtsfällen zu ermöglichen.

Zudem sollten Tests und "Kontaktverfolgung" ausgeweitet werden - auch durch den Einsatz von Smartphone-Apps und anderer digitaler Technologie. Ferner wolle man ein Netzwerk von Krankenhäusern einrichten, die nur Coronavirus-Patienten behandeln. "Solange kein Impfstoff verteilt wird, können wir eine neue Welle des Virus nicht ausschließen", sagte Speranza.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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