Politik

Keine neuen Einschränkungen Johnson bleibt trotz Rekordzahlen bei Plan B

Dem britischen Premierminister selbst ging es während seiner Erkrankung an einer frühen Corona-Variante im April 2020 gar nicht gut.

Dem britischen Premierminister selbst ging es während seiner Erkrankung an einer frühen Corona-Variante im April 2020 gar nicht gut.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Zuletzt werden in Großbritannien mehr als 218.000 Neuinfektionen gemeldet - an einem Tag. Britische Experten fordern härtete Maßnahmen. Premierminister Johnson hält indessen an seinem seit einigen Wochen geltenden Kurs fest - und begründet dies mit Verläufen.

Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz einer Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen in England ohne strengere Einschränkungen auskommen. Der konservative Politiker kündigte in London an, an seinem sogenannten Plan B festzuhalten. Dazu gehört eine Maskenpflicht in Innenräumen, die Empfehlung, von zuhause zu arbeiten, und 3-G-Nachweise (also: geimpft, genesen oder getestet) für Clubs und Großveranstaltungen. Der Plan gilt seit mehreren Wochen.

Viele Experten fordern härtere Maßnahmen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, wie sie sich in einigen Kliniken bereits andeutet. Wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen fallen in vielen Krankenhäusern Beschäftigte aus. Heute wurden in Großbritannien mehr als 218.000 Neuinfektionen gemeldet. Darin sind einige Nachmeldungen der vergangenen Tage enthalten. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche - lag zuletzt bei 1597 (Stand: 30. Dezember) und dürfte mittlerweile die 1800 erreicht haben, fast alle durch die Omikron-Variante.

Omikron habe sich vor allem rasch unter den 18- bis 50-Jährigen verbreiten können, zitiert "The Guardian" aus einem BBC-Interview mit dem Epidemiologen Neil Ferguson. Der Modellierer des Imperial College London geht davon aus, dass die Fallzahlen sogar noch "viel höher" als offiziell ausgewiesen sind. Sie würden derzeit nicht vollständig erfasst, da in einigen Gegenden aufgrund der enorm vielen Neuinfektionen das Testmaterial ausgegangen sei.

Johnson begründet seine Linie damit, dass mittlerweile erwiesen sei, dass die in England und Schottland vorherrschende Omikron-Variante mildere Verläufe von Covid-19 verursache. Es kämen nicht mehr so viele Infizierte auf Intensivstationen. Neun von zehn Patienten auf den Intensivstationen hätten noch keine Booster-Impfung, hieß es. Johnson rief seine Landsleute erneut auf, sich eine Auffrischimpfung geben zu lassen.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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