Politik

Luxusurlaub unter Palmen Johnson droht der nächste Spenden-Skandal

Mit Partnerin Carrie Symonds ging es für Johnson Weihnachten 2019 auf eine Insel in Privatbesitz.

Mit Partnerin Carrie Symonds ging es für Johnson Weihnachten 2019 auf eine Insel in Privatbesitz.

(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

Hier eine teure Renovierung, dort Urlaub auf einer Luxusinsel: Der britische Premier Boris Johnson gerät nun zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit unter Druck, weil er die Finanzierung seines exklusiven Lebensstils nicht richtig offengelegt haben soll. Abermals sind Spender im Spiel.

Der britische Premier Boris Johnson muss sich erneut eine Untersuchung seiner privaten Ausgaben und erhaltenen Spenden gefallen lassen. Die parlamentarische Kommissarin für die Einhaltung von Standards prüfe, ob Johnson die wohl von Spendern übernommenen Kosten einer privaten Reise korrekt offengelegt habe, wie unter anderem die BBC berichtete.

Johnson war über Weihnachten 2019 mit seiner Partnerin Carrie Symonds auf die Karibikinsel Mustique gereist. Diese befindet sich in Privatbesitz. Die dafür angefallenen Unterkunftskosten von 15.000 Pfund (rund 17.400 Euro) hatte er öffentlich als Spende gekennzeichnet. Dem Parlament hatte der Premier mitgeteilt, der Urlaubstrip sei von dem Geschäftsmann und Parteispender David Ross finanziert worden. Ross bestritt jedoch zunächst, Geld übergeben zu haben und erklärte später, es habe sich um eine "Sachleistung" gehandelt.

Mustique gehört zur Inselkette der Grenadinen und soll schon Prominenten wie Mick Jagger oder Tommy Hilfiger Zuflucht geboten haben.

Mustique gehört zur Inselkette der Grenadinen und soll schon Prominenten wie Mick Jagger oder Tommy Hilfiger Zuflucht geboten haben.

(Foto: picture alliance / robertharding)

Johnson, der in der vergangenen Woche ein gutes Ergebnis seiner Konservativen bei den Kommunalwahlen verbuchen konnte, verfolgen schon seit längerer Zeit kritische Fragen bezüglich der Reise. Nun befasst sich der Ausschuss zur Überwachung der Einhaltung der Verhaltensregeln damit. Die Leiterin der Parlamentsbehörde, Kathryn Stone, teilte mit, es handle sich bei dem Fall um eine von insgesamt neun anhängigen Untersuchungen gegen Abgeordnete wegen möglicher Verstöße.

Nicht das erste Mal unter Druck

Johnson war in den vergangenen Wochen bereits wegen ähnlicher Unstimmigkeiten unter Druck geraten: So hatte die britische Wahlkommission angekündigt, die Finanzierung der Luxus-Renovierung in Boris Johnsons Dienstwohnung zu überprüfen. Fraglich war, ob die Kosten für eine Luxus-Renovierung seiner Dienstwohnung in der Downing Street zunächst von Parteispendern übernommen wurden, ohne dass dies kenntlich gemacht worden wäre.

Die Renovierungskosten sollen weit über die jedem Premierminister jährlich zustehenden 30.000 Pfund (rund 34.800 Euro) gelegen haben. Johnson selbst wies bei einer wöchentlichen Fragestunde im Parlament jegliches Fehlverhalten von sich: "Die Antwort ist, dass ich die Kosten selbst getragen habe", so der Premier.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP

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