Politik

Wirbel um Corona-Fälle in G7-Ort Johnson hält an "Tag der Freiheit" fest

Boris Johnson bleibt trotz zuletzt stark gestiegener Corona-Neuinfektionen zuversichtlich.

Boris Johnson bleibt trotz zuletzt stark gestiegener Corona-Neuinfektionen zuversichtlich.

(Foto: REUTERS)

Ursprünglich sollten heute alle Corona-Beschränkungen in Großbritannien fallen, inzwischen wurde der Stichtag auf Mitte Juli verlegt. Dabei bleibt es trotz steigender Fallzahlen auch, glaubt Premierminister Johnson. Derweil sorgt ein möglicher Corona-Ausbruch während des G7-Gipfels für Aufregung.

Trotz steigender Fallzahlen gibt sich der britische Premierminister Boris Johnson zuversichtlich, dass die Corona-Maßnahmen in England Mitte Juli komplett aufgehoben werden können. Johnson hatte den sogenannten "Freedom Day" ("Tag der Freiheit") kürzlich um vier Wochen auf den 19. Juli verschoben. Eigentlich hätten heute alle Einschränkungen im größten britischen Landesteil beendet werden sollen. Für den neuen Termin sehe es aber gut aus, sagte Johnson.

Grund für die Neubewertung waren die durch die Delta-Variante deutlich gestiegene Zahl an Neuinfektionen. Die zunächst in Indien nachgewiesene Mutante ist nach bisherigen Erkenntnissen deutlich ansteckender als alle anderen. In Großbritannien ist sie bereits die dominierende Variante. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Vereinigten Königreich liegt heute erstmals seit Februar wieder über der Grenze von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Wer vollständig geimpft ist, ist nach derzeitigem Kenntnisstand aber auch bei Delta gut gegen einen schweren Covid-19-Verlauf geschützt. Mehr als 80 Prozent aller Erwachsenen haben bisher eine erste Dosis erhalten. Rund 60 Prozent wurden bereits zweimal gespritzt. Darauf basiert auch Johnsons Zuversicht. "Ich glaube, es sieht gut dafür aus, dass der 19. Juli der Endpunkt sein wird", sagte der konservative Politiker. Er schloss jedoch nicht aus, dass es im Winter "aus allen möglichen Gründen" wieder zu Einschränkungen kommen könnte.

Starker Anstieg nach G7-Treffen in Cornwall

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Derweil sieht die britische Regierung nach eigenen Angaben keinen Zusammenhang zwischen dem G7-Gipfel in Cornwall in der vorvergangenen Woche und einem starken Anstieg von Corona-Fällen in der englischen Grafschaft. Das sagte ein Sprecher von Premierminister Johnson im Gespräch mit Journalisten in London. Die Zahl der Neuinfektionen sei im Einklang mit denen in anderen Teilen des Landes. "G7-Teilnehmer wurden vor ihrer Ankunft getestet und fortlaufend während des gesamten Gipfels. Wir wissen nichts von Ansteckungen der örtlichen Bevölkerung (durch Gipfelteilnehmer)", so der Sprecher.

Medien hatten zuvor von einem erheblichen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz - also der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche - in den Konferenzorten St Ives und Falmouth berichtet. So soll der Wert in Falmouth in den sieben Tagen bis zum 13. Juni auf 600 gestiegen sein. Das entspricht einem Anstieg um 2000 Prozent. Landesweit lag der Wert im gleichen Zeitraum bei rund 77. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Wirtschaftsmächte in Cornwall vom 11. bis 13. Juni war der erste in Präsenz abgehaltene G7-Gipfel seit zwei Jahren.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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