Politik

Sorge um Nawalnys Gesundheit Kein Lebenszeichen von Putins einflussreichstem Gegner

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Für gewöhnlich wird Nawalny per Video in die Verhandlungen zugeschaltet.

Für gewöhnlich wird Nawalny per Video in die Verhandlungen zugeschaltet.

(Foto: dpa)

International ist Alexei Nawalny als einflussreichster Oppositioneller gegen Putin anerkannt. Seit 2021 wurde er zu über 30 Jahren Haft verurteilt. Bei seinen Prozessen wird er normalerweise per Video zugeschaltet. Jetzt auf einmal nicht mehr. Seine Unterstützer bangen um sein Leben.

Das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat nach eigenen Angaben weiter kein Lebenszeichen von dem gesundheitlich angeschlagenen 47-Jährigen. Es gebe immer noch keine Nachricht, sagte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch. Seit fünf Tagen versucht demnach der Anwalt des Gegners von Präsident Wladimir Putin, im Straflager Kontakt mit ihm aufzunehmen. Der Anwalt sei aber nicht zu ihm vorgelassen worden.

Nawalnys Team hatte am Freitag Alarm geschlagen, nachdem der Oppositionelle nicht wie sonst bei Gerichtsverhandlungen per Video zugeschaltet wurde. Mitarbeiter des Strafvollzugs hatten das Scheitern einer Video-Schalte mit fehlendem Strom erklärt, wie Nawalnys Team mitteilte. Die Sorgen um Nawalny seien besonders groß, weil ihm in der vergangenen Woche in seiner Zelle schlecht geworden sei, teilte Jarmysch auf dem Kurznachrichtendienst X mit.

Seit einer Woche würden auch Briefe von Nawalny oder an ihn nicht zugestellt. Nawalny sitzt im Straflager in der Stadt Kowrow im Gebiet Wladimir, rund 260 Kilometer östlich von Moskau. Trotz Inhaftierung gilt er als einflussreichster Oppositionspolitiker gegen Putin.

Im August 2020 wurde der berühmteste Oppositionspolitiker bei einem Giftanschlag fast getötet. Schnell musste er in eine Spezialklinik nach Deutschland geflogen werden. Wochenlang behandelten ihn Ärzte der Berliner Charite und kämpften um sein Leben. Trotz Warnungen versuchte er im Januar 2021 wieder nach Russland einzureisen. Noch am Flughafen wurde er verhaftet und wurde seitdem zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt. International gilt er als politischer Gefangener.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen