Politik

Im Rausch zum Sturmangriff Kiew: Russland putscht Elite-Soldaten mit Drogen auf

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Soldaten einer russischen Luftlandeeinheit bei einer Übung.

Soldaten einer russischen Luftlandeeinheit bei einer Übung.

(Foto: IMAGO/SNA)

Seit Wochen greifen die Truppen des Kreml an mehreren Frontabschnitten in der Ukraine an. Die Geländegewinne sind jedoch nur marginal. Laut dem ukrainischen Generalstab greift Russland auch auf Rauschmittel zurück, um seine Truppen für die verlustreichen Frontalattacken zu gewinnen.

Moskaus Militär setzt nach Angaben aus Kiew seine Truppen an der Front unter Drogeneinfluss, um sie gefügiger für Sturmangriffe zu machen. Das meldet der ukrainische Generalstab in seinem aktuellen Lagebericht. Demnach würden sich russische Soldaten zunehmend weigern, für die Ziele ihrer Regierung in der Ukraine zu sterben. Aus diesem Grund habe Moskaus Führung beschlossen, "mit zusätzlichen Formen der Stimulation zu experimentieren, die den Realitätssinn verzerren".

Demnach werden Angehörigen des 108. Luftlande-Regiments der 7. Garde-Luftsturm-Division "systematisch Betäubungsmittel und psychotrope Substanzen" verabreicht. "Diese Medikamente führen zur Euphorie und dämpfen Schmerzen. Soldaten, die sie nutzen, bereiten sich leichter auf die Teilnahme an sogenannten Fleischangriffen vor, ohne Angst vor Verletzung oder Tod haben zu müssen", heißt es in dem Bericht. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Seit Wochen greifen Russlands Streitkräfte unter hohen Verlusten an verschiedenen Stellen der mehr als 1000 Kilometer langen Front an, um die Ukraine zu zwingen, ihre Reserven einzusetzen. Die Geländegewinne sind dabei marginal. Laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) führt die 7. Garde-Luftsturm-Division derzeit Offensivoperationen rund um das Dorf Werbowe in der Region Saporischschja durch. Anfang des Monats veröffentlichte Aufnahmen zeigen einen Angriff von Elementen des 108. Luftlande-Regiments auf ukrainische Stellungen nordwestlich der Ortschaft.

Russland unterhält insgesamt fünf Luftlandedivisionen, die alle in der Ukraine im Einsatz sind. "Die Luftlandeeinheiten der russischen Armee sind traditionell immer mit modernsten Geräten ausgestattet und haben auch besonders gut ausgebildete Soldaten", sagte Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer bereits Ende August im Interview mit ntv.de. "Man darf aber nicht vergessen, dass gerade diese Einheiten zu Beginn des Krieges enorm abgenutzt worden sind."

Zuletzt berichtete der britische Geheimdienst, dass die neu aufgestellte 104. Garde-Luftlandedivision bei Kämpfen in der südukrainischen Region Cherson höchstwahrscheinlich schwerste Verluste erlitten habe. Demnach sei das Ausbildungsniveau der Division vermutlich unzureichend und liege unter den Standards der als "Elite" geltenden Luftlandetruppen.

Quelle: ntv.de, jpe

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen