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Kampf um Brückenköpfe am Dnipro London: Schwere Verluste für Moskaus neue Luftlandedivision

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Russische Luftlande-Soldaten während einer Übung.

Russische Luftlande-Soldaten während einer Übung.

(Foto: IMAGO/SNA)

Ende November berichtet das britische Verteidigungsministerium über die Verlegung von Russlands neuester Luftlandedivision in den Süden der Ukraine. Seitdem soll die Einheit hohe Verluste erlitten haben. Russische Militärblogger fordern bereits den Rücktritt des verantwortlichen Generals, heißt es aus London.

Nach Einschätzung der britischen Geheimdienste hat Russlands neueste Luftlandedivision in der ukrainischen Region Cherson höchstwahrscheinlich schwerste Verluste erlitten und bei ihrem Kampfdebüt ihre gesteckten Ziele verfehlt. Demnach handelt es sich bei dem betroffenen Verband um die 104. Garde-Luftlandedivision.

"Die Operation fand statt, nachdem sich die Division der russischen Streitkräftegruppe Dnipro angeschlossen und versucht hatte, den ukrainischen Brückenkopf in der Nähe des Dorfes Krynky am Ostufer des Dnipro zu beseitigen", heißt es im aktuellen Ukraine-Report des britischen Verteidigungsministeriums. Die Einheit sei Berichten zufolge nur unzureichend durch Luftwaffe und Artillerie unterstützt worden. Zudem seien viele Soldaten vermutlich unerfahren.

Russische Militärblogger hätten aufgrund des Fehlschlags den Rücktritt des Kommandeurs der Streitkräftegruppe Dnipro, Generaloberst Michail Teplinski, gefordert. "Dies ist ein Schlag für Teplinskis Ruf als einer der fähigeren russischen Feldkommandeure des Krieges", heißt es aus London. Teplinski ist auch Chef der russischen Luftlandetruppen. Vor zwei Wochen berichtete das britische Verteidigungsministerium über die Verlegung der 104. Garde-Luftlandedivision in die Region Cherson. Das Ausbildungsniveau der Division sei vermutlich unzureichend und liege unter den Standards der als "Elite" geltenden Luftlandetruppen, so die Einschätzung.

Bereits Mitte November erwähnte der prorussische Kriegsblog "Luftstreitkräfte für Wahrheit und Gerechtigkeit" eine Einheit der 104. Garde-Luftlandedivision in einem Lagebericht zu den Kämpfen am Dnipro. Demnach habe das 328. Luftlanderegiment seine Stellung nahe dem Dorf Krynky kampflos verlassen, nachdem die Einheit durch ukrainische Artillerie und versehentlichen Eigenbeschuss unter Druck geraten sei. Die "Feuerprobe sei missglückt", teilte der Telegram-Kanal damals mit. Ukrainische Marineinfanteristen halten seit Wochen mehrere Brückenköpfe am linken Dnipro-Ufer, das von russischen Truppen besetzt ist.

Quelle: ntv.de, jpe

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