Wohl wegen der dritten Front Kiew meldet verlustreichsten Tag für Russland seit Kriegsbeginn
14.05.2024, 18:43 Uhr Artikel anhören
Russlands Krieg gegen die Ukraine führt zu enormen Verlusten an Personal.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Die Ukraine meldet täglich Verluste an Soldaten und Kriegsgerät auf russischer Seite. Nun soll es den verlustreichsten Tag auf Seiten der Kreml-Truppen seit dem Beginn der großangelegten Invasion gegeben haben. Der Grund dürfte ziemlich sicher in der neuen Offensive bei Charkiw liegen.
Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine hat am Montag den verlustreichsten Tag für die russischen Streitkräfte seit Beginn der großangelegten Invasion am 24. Februar 2022 gemeldet. Den Angaben zufolge lag die Zahl der getöteten und verletzten Soldaten innerhalb eines Tages bei 1740. Die Ukraine meldet täglich Verluste auf russischer Seite, diese können jedoch nicht unabhängig überprüft werden. Westliche Beobachter halten die Zahlen in der Regel für übertrieben, aber nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Meistens befanden sich die von der Ukraine gemeldeten Verluste auf russischer Seite in den letzten Wochen in einer Spanne von 900 bis 1200 eliminierten Soldaten. Der deutliche Anstieg und damit verbundene Rekordwert von 1740 innerhalb eines Tages dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der neuen russischen Offensive in der Region Charkiw zusammenhängen.
Auch am Dienstag waren die gemeldeten Verluste mit 1400 außergewöhnlich hoch. Insgesamt seien im Krieg bislang 485.430 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, behauptet Kiew. Die NATO ging im März von 350.000 aus, die USA sprachen Ende 2023 von 315.000.
Militärexperte Oberst Reisner sagte ntv.de Ende April, die russischen Verluste seien zwar hoch, "aber man kann in der Armee keine Auflösungserscheinungen erkennen". Der neue russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow gab kürzlich bei einer Parlamentssitzung an, in der Ukraine mit möglichst geringen Verlusten bei den eigenen Streitkräften gewinnen zu wollen.
Auch Russland soll Probleme damit haben, neue Freiwillige für den Krieg in der Ukraine zu finden. Eine in der Bevölkerung unbeliebte Generalmobilmachung will der Kreml anscheinend nicht ausrufen. Bereits wegen der Teilmobilmachung im Herbst 2022 waren Hunderttausende Russen ins Ausland geflohen.
Quelle: ntv.de, rog