"Schön und zivilisiert" Kim Jong Un plant "sozialistisches Märchenland"
08.09.2022, 09:52 Uhr
Kim Jong Un muss in den von Taifun Hinnamnor verwüsteten Gegenden den Wiederaufbau organisieren.
(Foto: AP)
Nordkoreas Staatsführung malt die Zukunft des Landes in rosigen Tönen. So soll eine neue Gesetzesinitiative ein wahres sozialistisches Paradies schaffen. Doch angesichts einer schweren Wirtschaftskrise in dem verarmten und isolierten Land sind Zweifel angebracht.
Das nordkoreanische Parlament will das abgeschottete Land mithilfe neuer Gesetze in ein "schönes und zivilisiertes sozialistisches Märchenland" verwandeln. Die Gesetze beschäftigen sich staatlichen Medien zufolge mit Landschaftsbau und ländlicher Entwicklung. Der US-Nachrichtensender CNN berichtet, bei den Plänen der Regierung gehe es unter anderem um die Wiederherstellung und den Umbau einer durch Unwetter verwüsteten Region im Norden des Landes. Dort solle eine Modell-Bergbau-Gemeinde entstehen, heißt es unter Berufung auf Experten des Portals 38 North, das sich mit der Situation in Nordkorea beschäftigt.
"Zwei neue Gesetze werden die Bemühungen der Regierungspartei um eine radikale Wende in der Landbevölkerung und ihre Politik zur Landschaftsgestaltung vorantreiben, eine rasche Entwicklung der sozialistischen Landbevölkerung (...) zu erreichen und das Land in ein schönes und zivilisiertes sozialistisches Märchenland zu verwandeln", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA unter Berufung auf die Rede eines Abgeordneten vor der nordkoreanischen Obersten Volksversammlung SPA.
Staatschef Kim Jong Un, der nicht an der Sitzung teilnahm, hatte versprochen, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern und die Entwicklung des ländlichen Raums voranzutreiben. Allerdings spitzt sich in Nordkorea die Wirtschaftskrise aufgrund der selbst auferlegten Corona-Restriktionen, der internationalen Sanktionen wegen des Atomwaffenprogramms des Landes und der zunehmenden Naturkatastrophen zu. Die Vereinigten Staaten werfen Kim vor, Ressourcen auf Kosten der Bevölkerung in militärische Projekte zu investieren. Die USA hatten auch berichtet, Russland versorge sich mit Munition aus dem Reich Kims und unterstütze damit den Diktator finanziell. Moskau hatte diesen Bericht als unwahr zurückgewiesen.
Quelle: ntv.de, jog/rts