Politik

"Wir brauchen Waffen" Klitschko wirbt bei Scholz um Unterstützung

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Wladimir Klitschko bezeichnete das Gespräch mit Kanzler Scholz als freundschaftlich.

(Foto: picture alliance/dpa)

Während sein Bruder Vitali, Bürgermeister von Kiew, in der ukrainischen Hauptstadt ausharrt, reist Wladimir Klitschko nach Berlin. In persönlichen Gesprächen mit Bundeskanzler Scholz und den Ministern Lindner und Habeck bittet er um mehr Hilfe für die Ukraine - und zwar schnell.

Bei seinem Besuch in Berlin hat der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen. Der SPD-Politiker empfing den Ukrainer Klitschko im Kanzleramt, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte. Im Fernsehsender "Welt" sagte Klitschko anschließend, das Gespräch sei freundschaftlich gewesen.

Klitschko ist bereits seit Donnerstag in Berlin, um bei verschiedenen hochrangigen Politikern um Unterstützung für die Ukraine im russischen Angriffskrieg zu werben. Am heutigen Freitag traf er auch Finanzminister Christian Lindner in dessen Ministerium. Am Donnerstag hatte er unter anderem mit Wirtschaftsminister Robert Habeck gesprochen.

"Die Gespräche sind gelaufen, jetzt muss es zu Taten kommen", sagte Klitschko dem Sender. Zum Teil sei es auch schon so weit. Er habe zwar keinen politischen Status, bei seinem Aufenthalt in Berlin aber fast alle getroffen, die in Schlüsselpositionen seien. In einem Interview bei "Bild TV" hatte Klitschko zuvor betont, sein Land brauche finanzielle Hilfe, weil die Wirtschaft am Boden liege, es brauche humanitäre Hilfe, weil es in manchen Städten weder Lebensmittel noch Wasser noch medizinische Versorgung gebe. Und: "Wir brauchen Waffen." Passiv zu sein und wegzuschauen, bedeute mitzumachen. "Wenn man ein passiver Beobachter ist, hat man auch das Blut an den eigenen Händen", sagte er.

Dass die Ukraine weitere Unterstützung brauche, betonte Klitschko auch im ZDF. "Wir haben schon viel bekommen, vor allem von Deutschland", sagte er. "Und ich muss auch sagen: Es ist nicht genug. Weil der Angreifer, der Aggressor, macht immer weiter." Russland bringe immer mehr Truppen und Waffen in die Ukraine. Hilfe sei sofort nötig, "wir können nicht wochenlang, monatelang warten", sagte Klitschko. Der Wille, Widerstand zu leisten, sei in der Ukraine enorm groß. "Und unser Wille ist stärker als jede Waffe und Armee. Aber das hat auch gewisse Grenzen, wenn wir nicht Unterstützung bekommen."

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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