Nordkorea passt Zeit an Koreanische Uhren ticken wieder synchron
05.05.2018, 04:56 Uhr
Kim Jong Un (l.) und Moon Jae In vereinbarten die Angleichung der Zeitzonen bei ihrem Treffen am 27. April 2018.
(Foto: picture alliance / -/YNA/dpa)
Nach dem Treffen der beiden koreanischen Staatsoberhäupter hält Nordkorea Wort und dreht die Uhr um eine halbe Stunde vor. Damit beseitigt Diktator Kim einen für ihn nach eigener Aussage "schmerzhaften" Anblick.
Knapp drei Jahre nach der überraschenden Einführung einer neuen Standardzeit in Nordkorea laufen die Uhren in beiden koreanischen Staaten wieder synchron. Nordkorea ließ dazu am Samstag (Ortszeit) die Uhren des Landes um eine halbe Stunde vorstellen, wie Staatsmedien berichteten. Mit Blick auf die derzeitige Annäherung zwischen den langjährigen Erzfeinden hieß es: "Die Zeitumstellung ist der erste praktische Schritt nach dem historischen dritten Gipfeltreffen zwischen Norden und Süden, um den Prozess der Einigung zu beschleunigen."
Machthaber Kim Jong Un hatte die Umstellung nach dem Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae In am Freitag vergangener Woche auf südkoreanischer Seite des symbolisch aufgeladenen Grenzorts Panmunjom angeordnet. Laut Staatsmedien hatte es Kim als "schmerzhaften" Anblick empfunden, als er am Verhandlungsort eine Uhr mit der Pjöngjang-Zeit und eine andere mit Südkoreas Standardzeit sah. Das nordkoreanische Parlament verabschiedete danach ein Dekret zur Zeitumstellung.
Nordkorea hatte im August 2015 eine neue Standardzeit eingeführt und die Uhren des Landes um eine halbe Stunde zurückgedreht. Mit dem Schritt feierte der nach außen abgeschottete Staat den 70. Jahrestag der Befreiung der Koreaner von Japans Kolonialherrschaft. Der Zeitunterschied zur MESZ beträgt von nun an in Nordkorea wie in Südkorea und Japan wieder sieben Stunden. Japan hatte Korea während der Kolonialherrschaft seine eigene Zonenzeit aufgezwungen.
Quelle: ntv.de, lou/dpa