Politik

"Es ist noch zu früh"Kreml: Keine voreiligen Schlüsse über baldiges Kriegsende ziehen

26.11.2025, 12:45 Uhr
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Putin-Sprecher Peskow erklärt gerne, man müsse die "Ursachen" angehen. Diese sieht Moskau nicht in seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. (Foto: dpa)

Viel wird derzeit über einen Plan für die Ukraine berichtet, der Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende schürt. Russland hält sich derweil mit inhaltlichen Aussagen zurück. Ein neues Statement aus dem Kreml lässt nicht darauf schließen, dass eine Einigung nahe ist.

Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, hat laut Kreml-Sprachrohr Tass dazu aufgerufen, keine "voreiligen Schlüsse über ein baldiges Ende" des Krieges gegen die Ukraine zu ziehen. "Warten Sie ab. Es ist noch zu früh, das zu sagen", kommentierte er die Einschätzung, dass man noch nie so nah an einem Friedensabkommen gewesen sei.

Die USA hatten zuletzt in Zusammenarbeit mit Russland einen Plan für ein Kriegsende ausgearbeitet, der einer Kapitulation der Ukraine nahekam. Nach Interventionen aus Kiew und Europa wurde er geändert und Medienberichten zufolge gekürzt. Besonders heikle Punkte sollen demnach noch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj besprochen werden.

Aktuell ist unklar, ob die russische Seite den neuen Entwurf erhalten hat. Putin Berater Juri Uschakow hatte behauptet, ein 28-Punkte-Plan sei bei den jüngsten Verhandlungen zwischen den USA und Russland in Abu Dhabi nicht diskutiert worden. "Der Friedensplan wurde noch mit niemandem im Detail besprochen. Wir haben ihn gesehen, er wurde uns übergeben, aber es gab keine Diskussionen." Auf einen neuen Entwurf ging er in einem aktuellen Bericht der Tass nicht ein.

Kreml-Vertreter hatten zuvor durchklingen lassen, dass der sehr auf russische Forderungen ausgerichtete ursprüngliche 28-Punkte-Plan eine Grundlage für ein Ende des Krieges sein könnte. Er wurde vom US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem Putin-Vertrauten Kirill Dmitrijew ausgearbeitet. Zu möglichen Änderungen an dem Plan wurde sich eher ablehnend geäußert. Insgesamt hält sich Moskau mit inhaltlichen Aussagen aber stark zurück.

Ein von europäischen Staaten gemachter Gegenvorschlag wurde hingegen deutlich abgewiesen. Der Kreml wisse von der Existenz eines europäischen Friedensplans für die Ukraine, aber dessen Bestimmungen seien nach einer "flüchtigen Durchsicht" nicht konstruktiv, behauptete Putin-Berater Juri Uschakow der Tass zufolge am Montag.

Quelle: ntv.de, rog

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