Politik

Angst vor Luftangriffen? Kreml platziert Flugabwehr auf Moskaus Dächern

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Das Pantsir-System wird für kurze bis mittlere Reichweiten eingesetzt - und schützt nun den Luftraum über Moskau.

Das Pantsir-System wird für kurze bis mittlere Reichweiten eingesetzt - und schützt nun den Luftraum über Moskau.

(Foto: Twitter/Charles_Lister)

Vor dem Treffen westlicher Ukraine-Unterstützer in Ramstein schottet sich Russland weiter ab. Der Kreml erhöht dabei die Verteidigungsbereitschaft Moskaus und platziert Flugabwehrsysteme im Zentrum der russischen Hauptstadt.

Russland bereitet sich offenbar auf Angriffe im Landesinneren vor: Der Kreml hat mehrere Flugabwehrsysteme im Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau errichten lassen. Das berichtet der "Guardian", der sich auf viele Fotos in sozialen Netzwerken bezieht. Eines der Panzir-S-Raketensysteme war auf dem Dach eines achtstöckigen Gebäudes des russischen Verteidigungsministeriums nahe dem Fluss Moskwa installiert worden. Auf einem Video ist zu sehen, wie das Flugabwehrsystem auf das Dach einer Bildungseinrichtung im Moskauer Stadtteil Taganka, rund zwei Kilometer südöstlich des Kremls, gehoben wird.

Zwischen den Kanonenläufen ist auf dem Pantsir die Antenne des Zielfolge-Radars montiert.

Zwischen den Kanonenläufen ist auf dem Pantsir die Antenne des Zielfolge-Radars montiert.

(Foto: IMAGO/SNA)

Das Panzir-System wird für kurze bis mittlere Reichweiten eingesetzt und dient zur Abwehr von Flugzeugen, Hubschraubern und Marschflugkörpern. Laut russischem Militär könnten sie auch gegen kleinere Ziele wie militärische und kommerzielle Drohnen eingesetzt werden. Dass mehrere Raketensysteme in Moskau gebündelt wurden, war bereits vor einigen Tage auf Fotos zu sehen.

Das russische Militär hat die Installation der Raketensysteme noch nicht offiziell bestätigt. Mehrere russische Medien haben jedoch in den letzten Wochen über die Stationierung von S-400-Langstreckenraketensystemen in Moskau berichtet. Die Systeme S-400 und Panzir-S1 werden häufig im Tandem eingesetzt.

Kremlnahe Blogger erklärten, das Auftauchen der Raketensysteme in Moskau zeige, dass die russische Militärführung nun über Angriffe auf ihre eigenen Städte besorgt sei. Es bedeute, dass die russische Führung alle Risiken genau kenne und wisse, dass Schläge gegen Moskau und andere Regionen nur eine Frage der Zeit seien, schrieb der bekannte russische Journalist Alexander Kots. "Es ist gut, mit der Planung im Voraus zu beginnen und nicht erst nach den ersten Schlägen", schrieb Kots, der den russischen Krieg in der Ukraine unterstützt. Mutmaßliche Angriffe auf russisches Territorium im Rahmen des Ukraine-Kriegs hatte es bislang nur in den Grenzregionen wie Belgorod gegeben.

Die militärische Absicherung der russischen Hauptstadt kommt fast zeitgleich mit dem Treffen westlicher Verteidigungsminister auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland auf, bei dem ein neues Militärhilfepaket für die Ukraine vereinbart werden soll. Mehrere Länder hatten im Vorfeld bereits bestätigt, schwere Panzer an die Ukraine liefern zu wollen.

Quelle: ntv.de, mba

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