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Warnungen aus Moskau Kreml sieht Finnlands NATO-Beitritt als Bedrohung

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Kremlchef Putin (l.) sieht Finnlands Wunsch nach einer NATO-Mitgliedschaft kritisch.

Kremlchef Putin (l.) sieht Finnlands Wunsch nach einer NATO-Mitgliedschaft kritisch.

(Foto: picture alliance / Mikko Stig/Lehtikuva/dpa)

Die finnische Regierung spricht sich für einen zügigen NATO-Beitritt aus. Im Kreml sorgt die Nachricht für Unmut. Die Ausweitung des Bündnisses würde den Kontinent nicht sicherer machen, teilt der Kreml mit. Positive Signale kommen hingegen aus den baltischen Staaten.

Eine mögliche NATO-Mitgliedschaft Finnlands sieht das Nachbarland Russland nach Kremlangaben als Bedrohung. Zuvor hatten der finnische Präsident Sauli Niinistö und die Ministerpräsidentin Sanna Marin sich für einen unverzüglichen NATO-Beitritt ihres Landes ausgesprochen. Es wird nun damit gerechnet, dass sich Finnland in den kommenden Tagen formell zu einem Beitrittsantrag entschließt. "Der Beitrittsprozess würde reibungslos und zügig ablaufen", versprach NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach dem Statement aus Helsinki.

"Ein NATO-Beitritt Finnlands ist eine radikale Änderung der Außenpolitik des Landes", sagte Peskow. "Russland wird gezwungen sein, sowohl militärisch-technische als auch andere Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um wachsende Bedrohungen für seine nationale Sicherheit zu stoppen." Kremlchef Wladimir Putin habe ohnehin bereits angewiesen, die Sicherheit der westlichen Flanke Russlands mit Blick auf die NATO-Aktivitäten zu stärken. "Die NATO bewegt sich in unsere Richtung", sagte Peskow. Alles hänge nun davon ab, wie sich der weitere Prozess der NATO-Erweiterung entwickele und welche militärische Infrastruktur an die Grenzen Russlands verlegt werde, sagte er.

Die baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland begrüßten hingegen den Schritt Helsinkis. "Der Beitritt Finnlands würde sowohl das Bündnis als auch die Sicherheit der baltischen Staaten erheblich stärken", twitterte die litauische Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte. "Ich freue mich über diesen großen historischen Tag!"

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"Geschichte wird geschrieben von unseren nördlichen Nachbarn", twitterte die estnische Regierungschefin Kaja Kallas. Finnland könne auf die "volle Unterstützung" Estlands zählen. "Wir unterstützen den schnellen Beitrittsprozess. Von unserer Seite werden die notwendigen Schritte schnell unternommen".

Auch der lettische Staatspräsident Egils Levits befürwortete einen möglichen Beitritt Finnlands wie auch Schwedens zur NATO. "Wir stehen positiv dazu", sagte Levits während eines Besuchs in Kiel. Ein solcher Schritt würde die Nord- und Ostflanke der NATO stärken. "Und deshalb ist der Beitritt sehr wichtig und wir begrüßen das." Litauen, Lettland und Estland gehören seit 2004 der NATO und EU an. Die kleinen Ostseeanrainer grenzen an Russland und teils auch an dessen Verbündeten Belarus.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts

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