Treffen in Belarus Kreml überreicht Ukraine Verhandlungsangebot
25.02.2022, 17:06 Uhr
Ist jetzt zu Gesprächen bereit: Kreml-Chef Putin.
(Foto: picture alliance/dpa/POOL Sputnik Kremlin via AP)
Der Kreml unterbreitet der ukrainischen Regierung ein konkretes Gesprächsangebot. Ein gemeinsames Treffen soll demnach in der belarussischen Hauptstadt Minsk stattfinden. Die Ukraine schlägt dagegen Polens Hauptstadt Warschau als Verhandlungsort vor.
Russland hat der Ukraine eigenen Angaben zufolge ein Angebot für Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk überreicht. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Die ukrainische Seite habe stattdessen Polens Hauptstadt Warschau als Verhandlungsort vorgeschlagen. Russland hatte am Donnerstag einen Militärangriff gegen die Ukraine begonnen. Die russische Armee drang seitdem bis in die Hauptstadt Kiew vor.
Kurz nach Unterbreitung des Angebots warf das russische Präsidialamt der Ukraine vor, sich derzeit in der Frage von Verhandlungen zurückzuhalten. Kreml-Sprecher Peskow sagte, es gebe derzeit von der ukrainischen Seite eine "Pause" bei den Kontakten. Dazu war von den ukrainischen Behörden zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Vor seinem Angebot hatte der Kreml bereits positiv auf zwei Gesprächsangebote des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj reagiert. Moskau habe den Vorschlag zu Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine als Schritt in die richtige Richtung aufgenommen, sagte Peskow am Nachmittag. Die Mitteilung werde analysiert, Selenskyj als Präsident der Ukraine anerkannt, hieß es. "Natürlich, ja. (...) Er ist der Präsident der Ukraine." Nach Kreml-Angaben ist der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bereit, die Bedingungen zu schaffen für ein Treffen zwischen einer russischen und einer ukrainischen Delegation.
Selenskyj machte Putin zuletzt am Freitagnachmittag ein Gesprächsangebot. Zuvor hatte er in der Nacht zum Donnerstag zur Abwendung eines Krieges gesagt: "Die Sicherheit der Ukraine ist verbunden mit der Sicherheit ihrer Nachbarn. Deshalb müssen wir heute über die Sicherheit in ganz Europa sprechen. Das ist unserer Hauptziel - der Frieden in der Ukraine und die Sicherheit unserer Bürger. Dafür sind wir bereit, mit allen und auch mit Ihnen zu reden. In verschiedenen Formaten und an jedem beliebigen Ort."
Vor dem Verhandlungsvorschlag hatte Putin die ukrainische Armee noch zum Kampf gegen die Regierung in Kiew aufgerufen. "Nehmt die Macht in Eure eigenen Hände! Es dürfte für uns leichter sein, uns mit Ihnen zu einigen, als mit dieser Bande von Drogenabhängigen und Neonazis, die sich in Kiew niedergelassen hat und das gesamte ukrainische Volk als Geisel genommen hat", sagte Putin bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats in Moskau, die im Staatsfernsehen übertragen wurde.
Quelle: ntv.de, chf/dpa