Politik

Feuerpause macht Flucht möglich Kriegsparteien legen sechs Korridore fest

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Über sechs Fluchtkorridore will die Ukraine Zivilisten aus belagerten Städten herausbringen. Dies betrifft auch die belagerte Hafenstadt Mariupol. Die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes ruft Russlands Armee auf, ihre Verpflichtung zur Feuerpause zu erfüllen.

Die Ukraine hat der Einrichtung von sechs Fluchtkorridoren für die Rettung von Zivilisten aus belagerten Städten zugestimmt. Menschen aus Enerhodar und Mariupol sollten demnach nach Saporischschja im Südosten der Ukraine gebracht werden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. In der Hafenstadt Mariupol soll die Evakuierung nach Angaben der ukrainischen Regierung am Dienstag durch russische Angriffe blockiert worden sein. Menschen aus Wolnowacha sollen in Pokrowsk in Sicherheit gebracht werden, Einwohner aus Sumy nach Poltawa. Fluchtkorridore seien auch für die Stadt Isjum im Osten sowie für mehrere Kleinstädte nördlich von Kiew vorgesehen.

Nach Angaben der ukrainischen Regierung wurden bereits 6700 Menschen aus Sumy gerettet.

Nach Angaben der ukrainischen Regierung wurden bereits 6700 Menschen aus Sumy gerettet.

(Foto: AP)

Für Enerhodar besteht nach Angaben des Bürgermeisters bereits eine Feuerpause. Die Busse, die in die Stadt führen, brächten Hilfsgüter für die Menschen mit. Auf dem Rückweg nähmen sie Zivilisten mit. Auch in Sumy gehen die Evakuierungen weiter, schrieb der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj, bei Telegram. Nach Angaben der ukrainischen Regierung wurden bereits 6700 Menschen aus Sumy gerettet. Es war bislang der einzige von fünf vereinbarten Fluchtkorridoren, der auch wirklich zu funktionieren schien.

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Der aktuelle Waffenstillstand soll demnach bis 20 Uhr (MEZ) gelten. Das Militär habe zugestimmt, dass in dieser Zeit nicht geschossen werde, sagte Wereschtschuk. Sie rief die russischen Streitkräfte auf, ihre Verpflichtung zur Feuerpause ebenfalls zu erfüllen. Die Fluchtrouten seien mit Russland koordiniert und der entsprechende Brief ans Internationale Rote Kreuz geschickt worden. Zuvor hatte auch das russische Verteidigungsministerium eine Feuerpause für mehrere Regionen angekündigt. Zunächst war unklar, ob diese auch halten würde.

Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR schätzungsweise 2,1 bis 2,2 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Ein Ende des Exodus sei nicht abzusehen, teilt die Organisation der Vereinten Nationen mit. Die meisten Flüchtlinge gehen nach Polen.

Quelle: ntv.de, tno/AFP/dpa/rts

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