Überraschende Dreikönigs-Absage Kubicki bleibt traditionellem FDP-Treffen fern
06.01.2020, 12:20 Uhr
Wolfgang Kubicki findet seine Abwesenheit nicht ungewöhnlich.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das Dreikönigs-Treffen der FDP am 6. Januar hat Tradition. Jedes Jahr findet es an diesem Tag statt. Parteivize Wolfgang Kubicki nimmt überraschend nicht teil. Als Grund nennt er Terminprobleme. Gleichzeitig schimpft er über "Karriere-Feiglinge" in seiner Partei.
Der stellvertretende FDP-Parteivorsitzende Wolfgang Kubicki hat überraschend seine Teilnahme am Dreikönigs-Treffen der FDP in Stuttgart abgesagt. "Stuttgart ist keine Pflichtveranstaltung, sondern Kür", sagte Kubicki der "Bild"-Zeitung. Die Absage begründete er mit Terminproblemen. "Ich bin auch nicht der Einzige aus der FDP-Spitze, der passen muss." Mit dem derzeitigen Zuspruch für die FDP in Umfragen zeigte sich Kubicki unzufrieden: "Wir dürfen uns mit unseren acht, neun Prozent nicht zufriedengeben." Er forderte seine Partei auf, sich kämpferischer zu zeigen.
Parteiinterne Kritiker ermunterte er ausdrücklich zu mehr Eigeninitiative: "Wenn die Partei mehr bekannte Köpfe haben soll, sollen sich diese Karriere-Feiglinge doch mal aus der Deckung wagen!" Niemand in der FDP werde daran gehindert, "sich zu profilieren - und niemand kann erwarten, dass er etwas geschenkt bekommt".
Das traditionsreiche Treffen in der Stuttgarter Oper hat um 11 Uhr begonnen. Im Mittelpunkt steht die Rede von Parteichef Christian Lindner. Lindner war 2013 zum FDP-Chef gewählt worden, unter seiner Führung kehrte die Partei 2017 nach vierjähriger Abwesenheit in den Bundestag zurück.
In Umfragen verharrt die Partei derzeit bei Werten von sieben bis neun Prozent, von der Schwäche der GroKo-Parteien profitieren - zum Unmut vieler Liberaler - vor allem die Grünen. In der Partei wurde zuletzt vereinzelt Kritik an Lindner laut. Die Vorsitzende der Jungen Liberalen, Ria Schröder, sagte kürzlich der "Welt", dass es wegen Lindners Dominanz anderen Liberalen schwerfalle, sich öffentlich zu profilieren.
Quelle: ntv.de, ibu/AFP