Politik

Einsatzfähigkeit intern klären Lambrecht kritisiert Leak von Haubitzen-Mängeln

Bundesverteidigungsministerin Lambrecht besucht deutsche Gebirgsjäger auf einem Truppenübungsplatz in der Slowakei.

Bundesverteidigungsministerin Lambrecht besucht deutsche Gebirgsjäger auf einem Truppenübungsplatz in der Slowakei.

(Foto: picture alliance/dpa)

Dass es um deutsches Kriegsgerät nicht sonderlich gut bestellt ist, ist eigentlich kein Geheimnis. Die jetzt veröffentlichten Zahlen zur mangelhaften Einsatzfähigkeit der Panzerhaubitze 2000 stören Verteidigungsministerin Lambrecht dennoch. Sie fordert eine interne Klärung und will den Vorgängen nachgehen.

Nach den Medienberichten über Ausfälle beim Schützenpanzer "Puma" und der Panzerhaubitze 2000 hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht die Weitergabe interner Informationen über die Einsatzfähigkeit von Militärgerät kritisiert. Es gehe hierbei nicht nur um die Sicherheit Deutschlands, sondern "auch unserer Verbündeten", sagte Lambrecht bei einem Besuch in der Slowakei. Probleme bei der Einsatzbereitschaft müssten "verantwortlich, intern, mit der Industrie und eben nicht öffentlich" behandelt werden.

"Da erwarte ich eigentlich von allen, die in diesem Zusammenhang auch tätig sind, dass man mit solchen Informationen sehr verantwortungsbewusst umgeht", sagte Lambrecht auf dem Truppenübungsplatz Lest in der Zentralslowakei. "Da hat man eine höhere Aufgabe als die persönliche Selbstdarstellung." Dies sei nicht nur ein "Appell", sondern sie werde "mit den entsprechenden Möglichkeiten, die ich zur Verfügung habe, auch all diesen Vorgängen nachgehen".

Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor unter Berufung auf ein vertrauliches Papier berichtet, dass derzeit von rund 105 Panzerhaubitzen 2000 bei der Bundeswehr nur jede dritte einsatzbereit sei. Lambrecht wollte sich nicht zu diesen Zahlen äußern. Sie verwies dabei "auf die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland". Es sei wichtig, dass diese Artilleriegeschütze einsatzbereit seien, sagte sie. "Deswegen arbeiten wir kontinuierlich daran mit der Industrie, dass wir eine entsprechende Verfügbarkeit haben."

Auch Schützenpanzer "Puma" mangelhaft

Wenige Tage zuvor hatte der "Spiegel" von massiven technischen Problemen beim Schützenpanzer "Puma" berichtet. Er steht nun nicht für den Einsatz im Rahmen der schnellen Eingreiftruppe der NATO zur Verfügung, deren Führung Deutschland zum 1. Januar übernimmt.

Hier stehe die Industrie "in der Verantwortung", den Schützenpanzer wieder instand zu setzen, bekräftigte Lambrecht. Diese Aufgabe müsse "sehr zügig" erfüllt werden. Sie erwarte von den beteiligten Rüstungsfirmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann auch "eine verlässliche Perspektive" zur längerfristigen Einsatzbereitschaft des "Puma", sagte die Ministerin. "Wenn das nicht gezeigt wird, dann müssen wir eine Entscheidung treffen - dahingehend gegebenenfalls auch, dass wir dieses System nicht weiter nutzen."

Quelle: ntv.de, als/AFP

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