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"Compass Mitte" will Kurs ändern Laumann findet neue gemäßigte CDU-Gruppe überflüssig

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Laumann ist Sozialminister von Nordrhein-Westfalen.

Laumann ist Sozialminister von Nordrhein-Westfalen.

(Foto: Michael Kappeler/dpa)

Parteichef Merz solle eine Kurskorrektur vornehmen, die CDU müsse sich klar gegen die AfD abgrenzen. Das hatte eine Reihe CDUler gefordert und eine neue innerparteiliche Gruppierung gegründet. Vize Laumann sagt jetzt: Brauchen wir nicht, gibt es schon.

CDU-Vize Karl-Josef Laumann weist die Forderungen der Initiative "Compass Mitte" nach einer Kurskorrektur der Partei zurück. "Das Wertegerüst der CDU basiert von jeher auf unseren konservativen, liberalen und christlich-sozialen Wurzeln", sagte Laumann dem "Spiegel". Wer ihn kenne, wisse: Die christlich-soziale Wurzel liege ihm besonders am Herzen, so Laumann. Als Volkspartei müsse die Union diese Wurzeln leben. "Und ich bin der Meinung: Wir leben sie auch."

Mit Laumann äußert sich erstmals ein Mitglied der engsten Parteiführung zu "Compass Mitte". Die Gruppe war vor einigen Tagen an die Öffentlichkeit gegangen - unter anderem mit der Forderung nach einer stärkeren Abgrenzung nach rechts.

Laumann hält dagegen: "Wir haben funktionierende Vereinigungen, darunter nicht zuletzt auch eine starke CDA", sagte der 68-Jährige. "Daher halte ich eine neue Gruppierung in der Union nicht für nötig." Laumann ist in Nordrhein-Westfalen Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

"Keinerlei Zusammenarbeit mit der AfD"

"Compass Mitte" tritt gegen eine einseitig konservative Positionierung der CDU ein. In der Gründungserklärung beklagen die Vertreter der Plattform, dass sich das Spektrum der Partei unter Friedrich Merz verengt habe. Der soziale und liberale Flügel komme zu wenig zur Geltung. Erstunterzeichner sind der frühere CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz, der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter und die CDA-Vizechefin Monica Wüllner, die auch im Bundesvorstand der Partei sitzt.

"Compass Mitte" fordert unter anderem eine harte Abgrenzung zur AfD auf allen politischen Ebenen. In einer Mitteilung hatte es geheißen: "Die CDU ist in dem Wissen gegründet worden, dass Faschismus immer nur mithilfe von Konservativen an die Macht gekommen ist". Es dürfe deshalb "keinerlei politische Zusammenarbeit der CDU mit der rechtsextremistischen AfD geben".

Auch hier sieht CDU-Vize Laumann jedoch keinen Bedarf für eine neue Gruppe: "Ich halte sie auch nicht als Abgrenzung zur AfD für nötig, da die Forderungen und Inhalte dieser Partei sowohl mit der christlich-sozialen als auch mit der liberalen und der konservativen Wurzel unvereinbar sind."

Quelle: ntv.de, lwe

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