Politik

"Eine deutliche Verbesserung" Lauterbach begrüßt 2G-plus-Regelung

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Stundenlang ohne Maske in einem Gasthaus zu sitzen - angesichts von Omikron sei das sehr gefährlich, sagt Gesundheitsminister Lauterbach. Er begrüßt daher den Bund-Länder-Beschluss zu 2G plus. Auch wenn Bayern und Sachsen-Anhalt noch nicht mitmachen, erwartet der Minister letztlich einheitliche Regeln.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält die geplanten schärferen Zugangsregeln für die Gastronomie für ein zentrales Instrument im Kampf gegen die Corona-Variante Omikron. "Das ist eine deutliche Verbesserung, weil das war eine wichtige Quelle der Infektionen", sagte der SPD-Politiker in der Sendung "ZDF Spezial". Stundenlang ohne Maske in einem Gasthaus zu sitzen, sei angesichts der raschen Ausbreitung von Omikron sehr gefährlich.

Bund und Länder haben eine 2G-plus-Regelung für Restaurants, Cafés oder Kneipen beschlossen. Das bedeutet, dass nur noch Geboosterte oder doppelt Geimpfte mit tagesaktuellem Test Zugang erhalten sollen. In einer ganzen Reihe von Bundesländern gilt dies bereits. Sachsen-Anhalt hat aber bereits angekündigt, diese Regelung nicht umzusetzen, Bayern will die Pläne noch prüfen.

Minister erwartet bundeseinheitliche Regeln

Lauterbach erwartet langfristig nach eigenen Angaben aber länderübergreifend einheitliche Vorgaben etwa für die Gastronomie. "Ich glaube, wir werden hier eine bundeseinheitliche Regelung zum Schluss haben", sagte er in der ARD. "Die Bürger erwartet diese Einheitlichkeit und so habe ich auch die Beschlüsse von heute verstanden."

Im ZDF sagte Lauterbach weiter, es gebe zurzeit einen Wettlauf zwischen der Kampagne für Auffrischungsimpfungen und der Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland. Er setze darauf, dass man mit der Booster-Kampagne noch sehr viele Menschen erreichen könne, bevor die Fallzahlen zu stark stiegen.

Hochrechnungen hätten ergeben, dass sich die Zahl der Omikron-Infizierten derzeit etwa im Abstand von fünfeinhalb Tagen verdopple, sagte Lauterbach. Wichtig seien nicht nur Booster-, sondern auch Erstimpfungen. Damit könne man wenigstens einen schweren Krankheitsverlauf und manchmal auch den Tod noch abwenden.

NGG fordert Mindestkurzarbeitergeld

Auch die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) begrüßte die von Bund und Ländern verschärften Regeln für die Gastronomie, forderte aber auch ein Mindestkurzarbeitergeld für die Beschäftigten von 1200 Euro im Monat. "Es ist gut, dass es eine einheitliche Regelung gibt. Die 2G-plus-Regelung bringt zugleich mehr Sicherheit für die Gäste und Beschäftigte", sagte der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die betroffenen Unternehmen, "aber insbesondere auch die betroffenen Beschäftigten", müssten kräftig vom Staat unterstützt werden, sagte Zeitler weiter. Das Kurzarbeitergeld und die Aufstockung auf 80 Prozent ab dem siebten Monat müssten auch über Ende März hinaus fortgeführt werden. Da dies für viele Beschäftigte im Gastgewerbe wegen der niedrigen Einkommen nicht ausreiche, sei das Mindestkurzarbeitergeld nötig. "Das heißt mindestens 1200 Euro pro Monat."

Scharfe Kritik kam von AfD-Fraktionschefin Alice Weidel, die die Beschlüsse als "panikgetrieben" bezeichnete. Diese seien unverantwortlich, erklärte sie nach der Ministerpräsidentenkonferenz. Wieder werde auf die Sieben-Tage-Inzidenz geschaut, "statt vor allem die Auslastung der Krankenhäuser und insbesondere der Intensivstationen zur Entscheidungsgrundlage zu machen". Die flächendeckende 2G-plus-Regelung werde dramatische Folgen für die bereits stark angeschlagene Gastronomie haben. "Ohne angemessene finanzielle Entschädigungen wäre 2G plus der endgültige Sargnagel für die Branche."

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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