Politik

"Die Sache ist ganz einfach" Lawrow: Ukraine muss Moskaus Forderungen erfüllen

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Lawrow forderte den Westen auch zu maximaler Zurückhaltung in dem "hochsensiblen" Nuklearbereich auf. 

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist nicht in Sicht. In einem Interview droht der russische Außenminister Sergej Lawrow dem Land und bekräftigt altbekannte Forderungen: Sollte die Ukraine etwa nicht die besetzten Gebiete anerkennen, werde die Angelegenheit von der russischen Armee entschieden.

Russland hat seine Bedingungen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine bekräftigt. Nach der von Präsident Wladimir Putin angedeuteten Gesprächsbereitschaft erklärte Außenminister Sergej Lawrow in harschen Worten, die Ukraine müsse Moskaus Forderungen erfüllen, sonst werde das russische Militär dies tun. Lawrow bekräftigte dabei altbekannte Forderungen wie die Anerkennung der besetzten Gebiete, die rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets ausmachen, die "Demilitarisierung" und "Entnazifizierung" der übrigen Ukraine und Sicherheitsgarantien.

"Die Sache ist ganz einfach: Erfüllen Sie sie zu Ihrem eigenen Besten. Andernfalls wird die Angelegenheit von der russischen Armee entschieden", sagte Lawrow in einem veröffentlichten Interview der russischen Nachrichtenagentur Tass. Lawrow warf zudem dem Westen vor, Russland vernichten zu wollen. "Es ist für niemanden ein Geheimnis, dass das strategische Ziel der Vereinigten Staaten und ihrer NATO-Verbündeten darin besteht, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen, um unser Land erheblich zu schwächen oder sogar zu zerstören", sagte er in dem Tass-Interview.

Für die gespannten Beziehungen zu den USA machte er die Regierung von Präsident Joe Biden verantwortlich. Neue Initiativen zur Rüstungskontrolle von Atomwaffen oder für Sicherheitsgarantien seien nicht geplant. Lawrow forderte den Westen auch zu maximaler Zurückhaltung in dem "hochsensiblen" Nuklearbereich auf.

Selenskyj: Fast neun Millionen Menschen ohne Strom

Putin hatte am Sonntag erklärt, Russland sei zu Verhandlungen mit allen in dem Konflikt beteiligten Parteien bereit. Allerdings hätten die Führung in Kiew und ihre westlichen Unterstützer Gespräche verweigert. Dem widersprach die Ukraine umgehend. Sie fordert den Abzug aller russischen Truppen, auch von der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim. Ein Ende des Krieges, den die russische Führung als militärischen Sondereinsatz bezeichnet, ist nicht in Sicht. Die Situation an der Front in der östlichen Region Donbass ist laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "schwierig und schmerzhaft".

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Vor allem die Lage an der Front in Bachmut, Kreminna und anderen Gebiete im Donbass, erfordere ein Höchstmaß an Kraft und Konzentration, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Die Besatzer setzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel ein - und das sind beträchtliche Ressourcen - um irgendeinen Vorstoß zu machen."

Der ukrainische Generalstab teilte mit, in den vergangenen 24 Stunden seien russische Angriffe auf zwei Siedlungen in der Region Luhansk und sechs in der Region Donezk zurückgeschlagen worden. Auch die Stromausfälle in der Ukraine als Folge der russischen Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur halten an. Fast neun Millionen Menschen waren laut Selenskyj zuletzt ohne Strom.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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