Atomwaffen-Deal retten Lawrow will wegen INF-Vertrag verhandeln
16.01.2019, 11:27 Uhr
Russlands Außenminister Lawrow will den INF-Vertrag behalten.
(Foto: dpa)
Das INF-Abkommen verbietet es den USA und Russland, Mittelstrecken-Atomraketen zu besitzen. US-Präsident Trump wirft Russland vor, gegen den Vertrag zu verstoßen und will aussteigen. Russland setzt auf Verhandlungen - und hofft auf Unterstützung.
Russland ist nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow zur Zusammenarbeit mit den USA zur "Rettung" des INF-Abrüstungsvertrags zwischen beiden Ländern bereit. Vor Journalisten forderte er die europäischen Länder dazu auf, bei den Verhandlungen zu helfen. Gespräche zur Rettung des Vertrags waren am Dienstag ergebnislos geblieben. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, für das drohende Scheitern des Abkommens verantwortlich zu sein. Lawrow kritisierte unter anderem, dass die USA ultimativ die Vernichtung der Waffen unter Aufsicht forderten.
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Der 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossene Abrüstungsvertrag sieht die Abschaffung aller bodengestützten, nuklear bestückbaren Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite über 500 Kilometer vor. Die USA und die Nato bezichtigen Russland, mit seinem Raketensystem 9M729 gegen den Vertrag zu verstoßen. Moskau wiederum beschuldigt die USA, das Abkommen durch Raketenabwehrsysteme in Rumänien und Polen zu verletzen.
US-Präsident Donald Trump verkündete Ende Oktober den Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag. Im Dezember räumte Washington Moskau eine letzte Frist von 60 Tagen bis Mitte Februar ein, um zu den Bestimmungen des Vertrages zurückzukehren. Russland reagierte auf die Vorwürfe und Forderungen wiederholt mit der Androhung einer Aufrüstung.
Wie es mit dem INF-Vertrag weitergeht, dürfte auch Thema bei Lawrows Treffen mit Bundesaußenminister Heiko Maas sein, der am Freitag nach Moskau reist.
Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa