Von Russland gewürdigt Legendärer Spion George Blake tot
26.12.2020, 13:38 Uhr
Blake im Juni 1953 mit seiner Mutter nach seiner Freilassung aus Nordkorea.
(Foto: imago stock&people)
Mit den Worten "er liebte unser Land aufrichtig", teilt Russland den Tod des Doppelagenten Blake mit. Er war als ehemaliger britischer Geheimdienstmitarbeiter in den 60er Jahren übergelaufen. Zu seinem 90. Geburtstag gratulierte Kremlchef Putin persönlich.
Erst hat er für Großbritannien spioniert, dann für die Sowjetunion - nun ist der frühere Agent George Blake im Alter von 98 Jahren gestorben. Das teilte der russische Auslandsgeheimdienst SWR in der Hauptstadt Moskau der Staatsagentur Tass zufolge mit. "Er liebte unser Land aufrichtig." Blake habe die Leistung des sowjetischen Volkes im Zweiten Weltkrieg bewundert, sagte ein Sprecher. Er sei ein legendärer Geheimdienstoffizier gewesen.
Der 1922 in Rotterdam geborene Ex-Agent war nach dem Zweiten Weltkrieg als junger Spion für den britischen Geheimdienst nach Südkorea versetzt worden. Nach Ausbruch des Korea-Krieges 1950 geriet er in Gefangenschaft. Blake, der während des Zweiten Weltkriegs in den Niederlanden im Widerstand gewesen war, bot schließlich der Sowjetunion seine Dienste an, nachdem er Zeuge von US-Bombenangriffen gegen die Zivilbevölkerung im Korea-Krieg geworden war.
Gegenüber dem russischen Geheimdienst KGB gab er die Identitäten hunderter Agenten preis. Zudem enthüllte er die Existenz eines geheimen Tunnels in Berlin, von dem aus die Sowjetunion ausspioniert wurde. Als "Maulwurf" enttarnt wurde Blake von einem polnischen Doppelagenten. 1961 wurde er in Großbritannien zu 42 Jahren Haft verurteilt. Fünf Jahre später gelang ihm die Flucht. Er floh über Berlin nach Moskau. Seither lebte er in Russland.
Zu Blakes 90. Geburtstag hatte ihn Kremlchef Wladimir Putin, der auch Geheimdienstagent war, gratuliert. Zu seinem 95. Geburtstag hatte er Russlands Agenten zu einem Kampf des Guten gegen das Böse aufgerufen.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP