Politik

Nationalkonservative erstatten Anzeige Lenin ist zurück in Danzig

Die polnische Gewerkschaft Solidarnosc gilt als Ursprung des Falls des Kommunismus. Ihr Ursprung war die frühere "Leninwerft" in Danzig. Nun hängt der alte Name wieder am Haupttor. Konservative reichen eine Klage wegen "kommunistischer Propaganda" ein.

Bald laufen wohl wieder Schiffe aus der "Leninwerft" im Hafen von Danzig ein.

Bald laufen wohl wieder Schiffe aus der "Leninwerft" im Hafen von Danzig ein.

(Foto: dpa)

Lenin kommt zurück - jedenfalls als Schriftzug auf dem Tor der Danziger Werft, die im Sommer 1980 nach wochenlangem Streik zum Geburtsort der Gewerkschaft "Solidarnosc" (Solidarität) wurde. In der Nacht wurde der Name "Leninwerft" wieder am Haupttor angebracht, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP. Auch die Aufschrift "Proletarier aller Betriebe, vereinigt euch" auf Polnisch erninnert wieder an alte kommunistische Zeiten. Da das Tor neuerdings unter Denkmalschutz steht, muss der Originalzustand wieder hergestellt werden.

Für den polnischen Regisseur Andrzej Wajda, der derzeit einen Spielfilm über den einstigen Streikführer Lech Walesa dreht, kommt die Wiederherstellung des alten Werfttores gerade rechtzeitig für seine geplanten Szenen des historischen Streiks im August 1980. Weniger erfreut waren Parlamentarier der nationalkonservativen Oppositionspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS): Sie erstatteten Strafanzeige wegen Verbreitung kommunistischer Propaganda.

Die Danziger Staatsanwalt hat jedoch bereits beschlossen, nicht zu ermitteln. Bürgermeister Pawel Adamowicz wies unterdessen auf die Symbolik des Ortes für die junge Generation hin, die den Streik und den Zusammenbruch des Kommunismus nicht bewusst miterlebt habe. "Lenin hat den realen Kommunismus geschaffen - und die Arbeiter der Leninwerft haben ihn gestürzt."

Quelle: ntv.de, dpa

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