Künast kritisiert Aktionen "Letzte Generation" protestiert auf Brandenburger Tor
09.11.2022, 10:35 Uhr
Aktivisten der "Letzten Generation" klettern am geschichtsträchtigen 9. November auf das Brandenburger Tor in Berlin.
(Foto: picture alliance/dpa)
Aktivisten der "Letzten Generation" wollen immer wieder Aufmerksamkeit erzeugen: Aktuell klettern sie auf das Brandenburger Tor in Berlin und entrollen ein Plakat. Grünen-Politikerin Künast kritisiert die Protestformen der Klimaschützer. Sie will über Inhalte und nicht über Kartoffelbrei reden.
Klimaschutz-Aktivisten haben auf dem Brandenburger Tor in Berlin demonstriert. Dort hängten sie am Morgen ein Transparent auf, auf dem unter anderem stand: "Wir wünschen uns ein Überleben für alle."
Die Protestgruppe "Letzte Generation" teilte zu der Aktion mit, sie rufe am Tag des Mauerfalls zum Zusammenhalt auf. "Am Tag des Zusammenhalts stehen wir als Gesellschaft am Abgrund", hieß es in der Mitteilung. Die Gruppe fordert ein entschiedeneres Vorgehen gegen den Klimawandel und war zuletzt unter anderem durch Straßenblockaden in die Kritik geraten.
So übte etwa Grünen-Politikerin Renate Künast scharfe Kritik an den Aktionen der Klimagruppe. "Ich will, dass wir in der Sache weiterkommen, aber seit Tagen diskutieren wir, ob Kartoffelbrei an Kunstwerken eine geeignete Demonstrationsform ist", sagte die 66-Jährige dem Magazin "Stern". Damit habe es die Gruppe in die "Tagesschau" geschafft, sagte Künast. "Aber geändert hat sich dadurch nichts."
Künast: Reaktion auf Todesfall "zu wenig"
Klima-Aktivisten der Gruppierung "Letzte Generation" blockieren seit Monaten wichtige Straßen und kleben sich auf dem Asphalt fest. So wollen sie ihrer Forderung nach einer entschiedeneren Bekämpfung des Klimawandels Nachdruck verleihen. Zuletzt beschmierten sie zudem in Berlin Parteizentralen und warfen Kartoffelbrei auf ein Monet-Gemälde im Museum Barberini in Potsdam.
"Wir müssen Menschen überzeugen und Mehrheiten finden", betonte die frühere Fraktionschefin der Grünen. Zu den Folgen des Unfalltods der Radfahrerin in Berlin sagte Künast: "Nach einem Todesfall zu sagen, wir sind radikal, wir machen einfach weiter, das ist mir zu wenig."
Quelle: ntv.de, als/dpa